Full text: Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen

Slave» und Avare» hatte indesse» die gute Wirkung, -aß 
jene Raubvölker sich längere Zeit ruhig hielten, und Tas. 
silo I. hätte gewiß den Frieden noch dauerhafter herge. 
stellt; wenn ihn nicht sein Hintrilt daran verhindert 
hätte, er starb um das Jahr 609. Seine feste Ergeben, 
heil, mit der er den Franken angebangen, läßt mehr seine 
Redlichkeit als Klugheit wahrnehmen; dann sie feuerten 
den heldenmüthigen Tassilo vorzüglich in der Absicht ge. 
gen die Slavcn an, damit die Kraft der Bojoarier in blu¬ 
tigen Feldzügen sich schwächen möchte. 
G a r i b a l d II. 
Don 609 — 640. 
Frg. 26) Was ist von dem Kn'egSzuge Ga¬ 
ribald II. gegen die Slaven bekannt? 
Antw. Garibald U. Sohn Tassilo l. hatte kaum 
die Regierung angetreten, als die Slaven einen Versuch 
machten, ob unter.dem neuen Herzoge Baierns der Geist 
der Tapferkeit noch der alte sei; sie brachen plötzlich auf 
und sielen in die Granzgauen BojoarienS ein. Gräuel 
ward aller Orten, wilde Plünderung, Brand und Mord 
verübten die gräßlichen Gestalten, gleich Würger streiften 
sie durch die friedlichen Thaler, Garibald zog ihnen (610) 
mit seinem Kriegsvolke entgegen, die Slaven gewannen 
aber Dortheile über ihn, seine Krieger wurden bei Agunt, 
dem heutigen Jnnichen zurückgedrückt, das wiesenreiche 
bojoarische Pusterthal ward von den räuberischen Barba. 
ren erobert und schon drangen sie verheerend gegen Süd- 
baiern (das nachberige Tirol) vor, als Garibald Verstär- 
kung erhielt; blutig mußten die heidnischen Slaven ihren 
kurzen Sieg bezahlen, denn mit vollem Verluste ihrer 
Feldgeräthe, wie ihrer Beute an Heerden und Habschaf, 
ren wurden sie in ihre Heimath zurnckgeschlagen, viele 
der gefangenen Slaven wurden an den Schweifen der 
bojoarischen Rosse zu Tode geschleift. Wichtig mußte die 
glückliche Wiederbefreiung für diese Gegend sein; noch 
heut zu Tage trägt ein auf einem großen Felde frei her-
	        
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