Full text: Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen

Vertrauter an Hugiberts Hof; dieser heilige Heiden¬ 
bekehrer bewog anfänglich den Alleinherzog Grimoald, 
einige Güter der künftigen Stiftung des BiSlhumS 
Freistng zu widmen, zog sich aber durch zu großen 
Silleneifer Grimoald6 Haß so zu, daß er nach Mat9 
ins liefe Gebirg flüchten mußte, erst nach Grimoaldö Tod 
kehrte er wieder nach Batern zurück, und starb (730) 
sechs Jahre vor Winfrieds Erscheinen. Herzog Hugi- 
bert ging 737 mit Tode ab. 
Odilo. 
Von 757 — 748. 
Frg. 36) Aus welchem Anlaß und mit wel¬ 
cher Fürstinn vermählte sich Odilo; — wie ver¬ 
fuhr der fränkische Hof, dieser Verehlichung we¬ 
gen, gegen Fürst und Volk in Baiern? 
Antw. Odilo, der Agi lolfinge, wahrscheinlich 
HugibertS Sohn, folgte nun als regierender Herzog 
von Baiern, und zwar in jener Zeit, als der fränkische 
Hof das Staats. System der Gründung einer abendlän- 
Lifchen Universalmonarchie annahm. — Karl Märtel- 
luö der königliche Hausmaier verblich und verrheille feine 
Macht (74i) unter drei Söhne: an Karlmann und 
Ptpin aus erster Ehe, und an Grifo, ihrem mütter¬ 
lichen Stiefbruder, den SonnichildiS, die schöne 
Bojoarinn gebar. — Die beiden ältern Brüder ver¬ 
drängten den jungen unmündigen Grifo. Darüber er- 
hob SonnichildiS, eine Fürstinn von vielem Ver¬ 
stände und unternehmendem Geist, vor dem Volke laute 
Klage, und floh mit Sohn und Anhängern in die feste 
Stadt Laon. Karlmann und Pipin eroberten aber Laon 
rasch und tapfer, nahmen Grifo gefangen, und sperrten 
seine Mutter iw daß Kloster von Cala, die damals noch 
kein Jahr den Tod ihres erhabenen Gemahls betrauert 
hatte. — Längst schon war Chiltrudiß (Hildrude), die 
Schwester der beiden Neichsobern, die innigste Vertraute 
SonvichildenS, der es vorzüglich am Herzen lag, einen 
auswärtigen mächtigen Fürsten für die Erbrechte ihres
	        
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