Verschiedene elektrische Zustände der Atmosphäre.
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so dass der Südpol einer Magnetnadel vom Monde ange¬
zogen wird.
Sabine und Secchi äusserten die Ansicht, dass die täg¬
lichen Schwankungen sowohl im Sinne der horizontalen und
vertikalen magnetischen Richtung, als auch in der Grösse der
absoluten magnetischen Kralt von einem directen magnetischen
Einflüsse der Sonne und ihrer Lage zu dem magnetischen Me¬
ridiane des Beohachtungsortes abhängig seien. — Nach Lamont*)
hat die tägliche Variation der Declination eine zehnjährige Pe¬
riode, die nach R. Wolf mit. den Sonnenflecken in einer ge¬
wissen Beziehung zu stehen scheint, so dass, wenn für die
Sonnenflecken ein Maximum oder Minimum eintritt, auch für die
Declinationsvariationen ein Maximum oder Minimum statthat.
Auch die kleineren Unregelmässigkeiten, welche bei den Sonnen¬
flecken Vorkommen, sollen sich bei der magnetischen Variation
zeigen. Ueberhaupt aber ist eine Vermehrung der Anzahl der
Sonnenflecken mit einer Zunahme der magnetischen Schwan¬
kungen verbunden.
Achtes Kapitel.
Von der fillelitricität der Atmosphäre.
64. Verschiedene elektrische Zustände der Atmosphäre.
Beobachtungen haben gelehrt, dass immer einige freie
Elektricität in der Atmosphäre vorhanden ist. Ist die letztere
rein und heiler, so stellt sich ihr elektrischer Zustand als der
sog. positive heraus, der im Winter stärker als im Sommer
hervortritt. Derselbe erreicht nach Sch übler, welcher Beob¬
achtungen darüber in den Thälern des südlichen Deutschlands
ansleilte, täglich zwei Maxima und zwei Minima. Das erste Ma¬
ximum findet statt nach Sonnenaufgang (im Sommer um 6—7,
im Winter um 10—11 Uhr), das erste Minimum einige Stunden
vor Sonnenuntergang (im Sommer um 4-6, im Winter um
3 Uhr), das zweite Maximum einige Stunden nach Sonnen-
*) l’oggeml. Ann. lid. 84; 8:>; 86 u. 88.
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