nigS, mit der er verlobt war, verschmähte, und sich mit der
Tochter des Kaiser Ludwig, deZ Baiern vermählte.
Auch die Bischöfe von Meißen hatten Besitzungen in der
Ob er lau sitz, wie dann 1213 Benno II. das Stift
Bauzen gründete. Einige Güter gehörten unmittelbar
zu Böhmen und der Herzog Sobieslaw erbaute 1131
Görlitz. Der größte Theil der Oberlausitz kam
durch die Vermählung der böhmischen Prinzessin Bea¬
trix mit dem Markgrafen Otto III. von Branden¬
burg an die Askanier und war in den görlitzer und
bauz en er Kreis eingerheilt. Sie blieb beinahe ein Jahr¬
hundert lang bei Brandenburg und siel nach dem,AuS«
sterben der Askanier 1320 an Böhmen zurück. König
Johann ertheilte den sogenànnten Sechsstädten 1337
wichtige Vorrechte, wodurch der Handel und der Wohlstand
des Landes befördert wurde. Der Wohlstand des Landes
erhob sich noch mehr unter dem väterlich und einsichtsvoll
für seine Erblande besorgten Karl IV., der, wie schon
erwähnt, die beiden Lausitzen mit Böhmen vereinigte.
Aber eben dieser Vereinigung wegen wurzelte auch die Leib¬
eigenschaft tiefer und erhielt sich länger als in andern
deutschen Ländern. Die Lau sitz en blieben mit B öh-
men vereinigt, bis sie in dem Vertrage zu Ollmütz 1479
vom König Wladislaw nebst Schlesien und Mäh¬
ren an Ungarn abgetreten wurden. Nach dem Tode
des Königs Matthias Corvinus 1490 standen Ungarn
und Böhmen unter dem Zepter des Königs Wladis¬
law und nach dessen Tode 1316 bis 1526 unter seinem
Sohne Ludwig. Von diesem erbte beide Reiche sein
Schwager Ferdinand I. von Oe streich. Dieser versagte
den Lausitzern bei der Huldigung die Bestätigung ihrer
Freiheiten, die sie endlich 1544 erhielten, nachdem die
Stände zu einer Türkensteuer sich hatten bereitwillig
finden lassen. Zugleich wurden auch die langwierigen
Streitigkeiten entschieden, die zwischen der Ritterschaft und
den Städten wegen der Obergerichte, der Vertheilung der
Steuern und anderer Angelegenheiten bis dahin stattgefun¬
den hatten.
Die Reformation fand in den Lau sitz en schnel¬
len Eingang, obgleich die Bischöfe von Brandenburg