Full text: Die Geschichten des sächsischen Volks

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und Meißen und der König Ferdinand I. sich auf's 
Heftigste dagegen setzten. In der Oberlausitz verwei¬ 
gerten die Sechsstädte die Beihilfe zum schmalkal- 
dischen Kriege. Sie wurden deshalb zur Verant¬ 
wortung gezogen und mußten eine Strafe von 100,000 
Gulden erlegen und verloren alle ihre Privilegien, doch er¬ 
hielten sie dieselben zum Theil nach und nach wieder, 
In der Niederlausitz ging die Reformation nicht 
weniger schnell von Statten, und König Ferdinand 
mußte endlich, da sich der größte Theil des Landes zu 
Luthers Lehre bekannte, nachsichtig verfahren. Auch ent¬ 
stand daselbst die Sekte der Schwenkfelder. Als die 
Böhmen und Schlesier 1009 den Majeftätsbrief 
erhielten, der ihnen freie Religionsübung sicherte, konnten 
die Lausitzer eine gleiche Begünstigung nicht erlangen, 
obgleich sie ihnen versprochen worden war, doch wurde 
ihnen freie Religionsübung zugesagt. Bei dem Aufstande 
der Böhmen zeigten sich die Lausitzer dem Gegenkö¬ 
nig Friedrich V. geneigt, wofür sie in die Acht erklärt 
wurden. Zum Glück für sie wurde dem Kurfürsten I 0 - 
Hann Georg ihre Unterwerfung aufgerragen, der dieses 
auf die mildeste Weise bewirkte, und jene Marken erst pfand¬ 
weise, dann aber erblich an sich brachte.
	        
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