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deln wollen, weil er den Kurfürsten von dem Bunde mit
Oe streich abwendig zu machen glaubte. Allein der Kur-
sürst ließ sich nicht bewegen, die unheilvolle Verbindung auf¬
zugeben und verbot sogar seinen Unterthanen, mit den
Schweden wegen der Lieferungen zu verhandeln. Dafür
mußte das unglückliche Vaterland bluten. Die Schweden
hausten nun auf eine so greuelvolle Weise, daß sie^ darin
noch die unbändigen Wallensteiner und selbst Tilly's
Mordbrennerrotte übertrafen. Die Städte Belg ern, Streh-
la, Schilda, Wurzen, Kolditz, Leisnig, Lieben«
werda wurden niedergebrannt, die Elbe * und Mulde-
Gegenden bis in den Grund verwüstet, die bejammernswer-
then Einwohner all' ihrer Habe beraubt und dann auf die
grausamste Weise gemartert, uin von ihnen ein Bekenntniß
ihrer verborgenen Habseligkeiten zu erpressen. Nicht Kinder,
nicht Greise, nicht Kranke, nicht Kindbetterinnen wurden
verschont, alle nur erdenklichen Qualen, oft nur aus bloßem
teuflischen Muthwillen verübt, und alle Menschlichkeit schien
bei den wilden Kriegsleuten erstorben zu seyn.
Mittlerweile war Kaiser Ferdinand II. am 15. Fe¬
bruar 1637 gestorben und von seinem Nachfolger, Ferdi¬
nand 11 l. wurde gehofft,.daß er den Leiden des Kriegs
schnell ein Ende machen würde, da er billiger als sein Va¬
ter dachte. Diese Hoffnung war aber eitel, denn nunmehr
wurde nicht allein der Religion wegen Krieg geführt, son¬
dern wegen des Übergewichts der Regentenhäuser Habs¬
burg und Bourbon, und Spanien und Fra nkr e ich,
die in diesen Krieg verwickelt waren, hätten nicht Friede
gemacht, wenn auch der Kaiser dazu geneigt gewesen wäre.
Was den Krieg in Kursachsen betraf, so rückte ein öst¬
reich isch es Heer ein, und zwang Banner, die Belage¬
rung von Leipzig aufzugeben. Nun wurden die Kriegs-
greuel, wenigstens auf kurze Zeit, verdoppelt, denn die
Schweden verwüsteten und zerstörten alles in den Grund,
um für die Kaiserlichen nichts übrig zu lassen, diese dagegen
hielten eine desto genauere Nachsuchung und verfuhren mit
desto größerer Grausamkeit, je weniger sie fanden. Im April
zog sich Banner in's Brandenburgische und nach
Pommern, und da ihm die Kaiserlichen folgten, so wurde
Sachsen seiner Peiniger ledig.