Full text: Die Geschichten des sächsischen Volks

207 
aber am 9. Juli 1702 bei Klißow nach tapferer Ge¬ 
genwehr besiegt, dann in mehreren Gefechten geschlagen, 
und König August, der vergebens die Polen zur Ver- 
theidigung seines Thrones zu vermögen gestrebt Halle, ward 
auf Verlangen des Königs von Schweden von einer ihm 
ergebenen Partei der polnischen Großen am 6. Februar 
1704 des polnischen Thrones verlustig erklärt. August 
ließ den Prinzen Johann Sobieski, des vorigen Kö¬ 
nigs Sohn, den einige Polen wählen wollten, in S ch l e s i e n 
ausheben und nach der Pleißenburg bringen, verstärkte 
sich bei Krakau mit sächsischen Truppen und sam¬ 
melte alle seine Anhänger um sich. Er wurde aber im März 
von den Schweden unter Rheinschilds Befehl plötz¬ 
lich überfallen und entkam nur mit Mühe, von Wenigen 
begleitet, nach Sendomir. Karl XII. setzte die 
Wahl eines Gegenkönigs, des Woiwoden von Posen, 
Stanislaus Lesczynski durch, die am 12. Juli 1704 
erfolgte. Die Sachsen eroberten zwar, während Karl 
Lemberg belagerte, Warschau wieder, machten den 
General Horn mit 1500 Schweden gefangen und zer¬ 
streuten dieGegenconföderation, doch wurde das säch¬ 
sische Heer unter Schulenburg's Befehl am 7. No¬ 
vember bei Punitz an der schlesischen Grenze geschla¬ 
gen und mir dem Könige über die Oder zu stiehen gezwun¬ 
gen. Bei Warschau wurden die Sachsen unter Pay- 
kels Befehl am 20. Juli abermals geschlagen, und dar, 
auf begab sich August, während am 4. October 1705 
sein Gegenkönig gekrönt wurde, auf großen Umwegen 
zum Czar Peter, mit dem er in Grodno zusammen- 
traf. Beide Fürsten erneuerten ihr Bündniß, und Peter 
gab sein Heer dem P o l e n k ö n i g e, der damit die Schwe¬ 
den von einer Seite angreifen sollte, während Schulen¬ 
burg den Befehl erhielt, mit einem zusammengebrachten 
Heere, wozu aus Sachsen abermals 20,000 gestellt wur¬ 
den, von der schlesischen Grenze aus dem Feinde in 
den Rücken zu fallen. Bei diesem Heere befanden sich 
auf 6000 Russen und einige Lausend Franzosen und 
Baiern; doch diese Hilfstruppen brachten die Sachsen 
in's Unglück, denn als Schulenburg am 3. Februar 
1706 die Schweden unfern Fraustadt an der Slawa 
1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.