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gemein geliebt. Ihn batten die größten Fürsten ihrer Zeit,
Friedrich der Große und Napoleon aufrichtig hochge¬
achtet. Erwarb geehrt von ganz Europa, und seine
Sachsen, mit denen er 58 Jahre hindurch Freude und
Leid gelheilt, beweinten in ihm einen geliebten Vater, der
ihnen Vorbild im muthigen Dulden, im Ausharren bei
Widerwärtigkeiten, und in ruhiger Besonnenheit bei den
Stürmen der Zeit gewesen war.
Vierundvierzigstes Capitel.
Sachsen unter König Anton's I. Regierung bis
zur Umwandlung der Verfassung.
Sachsen war wahrend der langen Negierung Fried¬
rich August's in manchen seiner Staatseinrichtungen ge¬
gen andere deutsche Lander zurückgeblieben; allein die
Milde und Gerechtigkeitsliebe des Königs hatte diesen
Mißstand erträglich gemacht, auch konnte kaum billiger Weise
verlangt werden, daß der greise Fürst noch am Ende seiner
Laufbahn Neuerungen und Umwandlungen vornehmen sollte,
bei denen, wie erwünscht sie auch sein mochten, er mit unab-
sehlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben mußte. Dage¬
gen hofften viele von einer neuen Negierung das erfüllt zu
sehen, was von der vorigen unerledigt geblieben war. Kö¬
nig Anton wurde bei seinem Regierungsantritte von dem
Volke mit Herzlichkeit und Liebe empfangen, auch zeigte er
durch Herablassung und Güte, daß er dieser Anhänglichkeit
werth sei. Eine seiner ersten Negentenhandlungen war,
daß er dem Lande den Betrag der bei jedem Regenren-
wechsel üblichen Lehnsmuthung erließ, wodurch er seinem
Volke ein Geschenk von wenigstens 1 Million Lhlr. machte.
Eine zweite heilsame Maßregel war der Befehl, daß alles
in den königlichen Forsten bis zum Uebermaße wiederum
gehegte Schwarzwild niedergeschossen und das Roth-
wild bedeutend vermindert und in wohlverwahrten Gehegen
eingeschlossen werden sollte. Dem armen Landmanne wur¬
den nun wieder seine Felder gegen die schweren Verheerun-