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und dem Bundesdistrikt Columbia zusammensetzt. Die Gesamtregierung
hat ihren Sitz in Washington; an ihrer Spitze steht ein ans 4 Jahre
gewählter Präsident. — Die Bevölkerung ist größtenteils englischen Ur¬
sprungs. Deshalb sind die euglische Sprache und der Protestantismus
vorherrschend. An zweiter Stelle steht das deutsche Element, das leider
schnell sein Volkstum vergißt und im Amerikaner-Dankee)tnm untergeht.
Die Bewohner der Südstaaten zeigen noch vielfach in Sprache und
Religion ihre französische oder spanische Abstammung; hier finden sich
auch viele Neger und Mulatten. Die Indianer sind auf 1U Mill.
zusammengeschmolzen. Zur Union gehört mich die Halbinsel Alaska.
Die Union als Wirtschaftsgebiet. Die Uuion gehört zu den
reichsten Ländern der Erde. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner
bildet die Landwirtschaft. Im Norden herrscht der Anbau von Weizen,
Roggen und Mais vor; die Plantagen des Südens liefern Baumwolle,
Zucker und Tabak. Die Rinder- und Schweinezucht ist so bedeutend, daß
Schinken, Schmalz und Speck wichtige Ausfuhrgegenstände geworden
sind. In der Goldgewinnung wie in der Förderung von Eisen, Kupfer
und Petroleum steht die Union an erster Stelle. Die Naturschätze
werden verarbeitet in einer großartig entwickelten Industrie, die gefördert
wird durch den Unternehmungsgeist und den praktischen Sinn des
Amerikaners. Obenan steht die Verarbeitung von Baumwolle; auch Wollen-
und Seidenindustrie sind bedeutend. Die Maschinenindustrie wetteifert mit
der englischen und der deutschen; wichtige Erfindungen sind amerikanischen
Ursprungs (Dampfer, Telegraph, Nähmaschine, Mäh- und Dreschmaschine).
Den Erzeugnissen der Natur und der Industrie entspricht der großartige
Handel. Abgesehen von England und Deutschland hat die Union den größten
Außenhandel. Die Handelsflotte wird nur von der englischen übertroffen.
Kanal- und Eisenbahnnetz sind reich verzweigt sPaeificbahnen). Mit
Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie liefert uns
Baumwolle, Kupfer, Getreide, Fleisch, Nutzholz. Petroleum, Maschinen
n. dergl. Zahlreiche Dampfer- und Kabellinien stellen die Verbindung
zwischen den beiden Ländern her.
§ 164. III. Britisch Nordamerika
(fast so groß wie Europa mit 51/2 Mill. Eiuw.). Britisch-Nordamerika wird
im Westen von dem Felsengebirge und den nordamerikanischen Seealpen
durchzogen. Letztere erreichen ihre höchste Erhebung in dem Elias-
b erg (5580 m) und fallen in einer fjordenreichen Küste steil zum Meere
ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Eisen und
Kupfer; große Goldfunde sind bei Klondike (flonSeif) gemacht worden.—
Nach Osten hin dacht sich das Felsengebirge zu einem Tafelland ab,
das reich ist an großen Seen. Von diesen senden der Große Sklaven-
und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mackenzie smäckensi) in das
Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Winnipegfees der Hudson-
bai (hödßen) zuströmt. — Au der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen
sich öde Tundren hin; weiter nach Süden aber bedecken das Gebiet große
Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf,