(Die Gothen und Hunnen dringen ein.) 191
in seinem Me von Kohlendampfe. — (I. C. 364.)
Darauf wurde' Valentian I zum Kaiser ausgerufen.
Dieser nahm seinen Bruder Valens zum Mirregcnren an
und rheilte mit demselben das Reich in den O cei denk
und Orient.*)— Er bekriegte durch seinen General
Theodosius, den altern, die Franken, Allemannen,
Schotten und Sarmaten. Valens hatte hingegen mir
den Gothen, welche sich jetzt vom schwarzen Meere her,
gedrängt von den Hunnen, einer andern asiatischen Völ¬
kerschaft, immer weiter auebreiteten, zu kämpfen. Er
mußte einem Theile derselben gestatten, sich in Thracien
festzusetzen und verlohr endlich im Kriege gegen sie sein
Leben.
Valentian regierte zwölf Jahr und hatte seinen Sohn
Gratian zum Nachfolger. Dieser nahm seinen Bruder
Valentinian II zum Mitregenten an und nach Valens
Tode den Theodosius, einen Sohn des Generals.
Theodosius, aus Spanien, der Große, (I.C.394)
behielt endlich, nachdem er seine Nebenbuhler, Marimus,
Eugen und Arbogast, einen Franken, überwältigt hatte,
den Thron allein und setzte die Herrschaft Rom« wie¬
der in Ansehn. Er trieb die Gothen glücklich zurück. Zu¬
gleich war er ein eifriger Christ. Er unterdrückte das im
römischen Gebiete noch übrige Heidenthum fast gänzlich,
besonder« in Aegypten, und verbot die Götzen-opfer bei
Lebensstrafe. Daher unterwarf er sich auch dem Bann,**)
*) Orient war der Theil des Reichs, welcher von
Rom ab gegen Morgen lag , besonders die asiati¬
schen Provinzen. Occident — begriff die gegen
Abend liegenden Länder.
*') Der Bann — bestand in Ausschließung, oder Wer-