Salomo.
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§• 3-
( König Salomo. I. d. W. 2929.)
Davids Sohn und Nachfolger Salomo, suchte die
Entwürfe seines Vaters auszuführen. Er zeigte auch gleich
beim Antritt der Regierung Verstand und Gütigkeit, wo,
durch es ihm leicht wurde, die Unzufriedenen zu gewinne«
und sich gegen seine Feinde in Achtung zu setzen. Darauf ging
sein Bestreben dahin, den Wunsch seines Vaters wegen
der Erbauung eines Tempels in Erfüllung zu bringen.
Materialien waren borräthig-, aber es fehlte unter den Juden
an Baumeistern und Künstlern. Salomo bat sich daher
solche Leute von dem König zu Ty r u«, — der Hauptstadt
der Phönizier, bei denen damals Künste und Wiffen-
schaften, Händel und Schiffahrt schon sehr blüheten, aus.
Mit Hülfe derselben führte er das Tempelgebaude auf,
welches fowol wegen seiner Pracht, als auch wegen der
dabei angebrachten Kunst bewundert wurde. Die alte
mosaische Stistshütte wurde zwar zum Muster genommen;
allein in diesem Tempel waren die Fußböden von köstli,
chen Steinen, die Wände von seltenem Holze, mit Golde
bedeckt und mit Edelsteinen besetzt. Alle Geräthschaften
waren überaus prächtig und die Kleider der^ Priester
strahlten von Gold und Edelsteinen. — Durch diesen
blendenden Glanz wurde nun dieses Gebäude in den Au,
gen des jüdischen Volks noch werther und heiliger. Es
wandte nun immer seine Augen dahin, besonders beim
Gebete; es dachte immer an die majestätische Wohnung des
Jehovah und wallfahrtete dahin, um anzubeten und zu
opfern. Der Tempel wurde jetzt ein Hauptstück in der
jüdischen Religion. —
Unter Salomo'- Regierung erreichte das jüdische
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