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Das alte Rom. 
Nördlich vom Forum Boarium, am Capitol, lag das Aequi- 
melium, ein Markt für Opfertiere1), besonders Lämmer; an dem 
Tiber hatte man einen Fischmarkt angelegt. 
3. Die Anlagen vor der Porta Trigemina. Das be¬ 
scheidene Salzlager, in dem die Römer das Salz aufstapelten, 
das sie seit den ältesten Zeiten auf den Salzwiesen an der 
Mündung des Tibers gewannen und nach dem Binnenlande 
verhandelten2), hat sich im Lauf der Zeit zu einer ganzen Stadt 
von Speichern vor der Porta Trigemina erweitert. 
Als die Stadt anwuchs, lagerte hier draußen das Getreide, 
und den Aufschwung des hier heimischen Getreidehandels mag 
die Errichtung des Denkmals bezeichnen, das 439 v. Chr. das 
Volk dem L. Minucius Augurinus vor der Porta Trigemina setzte. 
Es stellte den Gefeierten mit dem Getreidemaß in der Hand 
dar3). Als dann die Römer (im 3. Jahrh. v. Chr.) auch See¬ 
handel betrieben, wuchsen die Lagerspeicher mit ihren Anlagen, 
und das drückt sich in der erhöhten Sorgfalt aus, welche die 
Behörden diesem Stadtteile zuwandten. 193 v. Chr. legten die 
Adilen M. Aemilius Lepidus und L. Aemilius Paulus das Emporium 
an und verbanden es durch die Porticus Aemiliana mit dem 
Stadtthore4). Doch genügte die so geschaffene Einrichtung den 
Bedürfnissen nicht lange. 174 v. Chr. schon mußte die Anlage 
den gesteigerten Ansprüchen gemäß neugestaltet werden: von 
dem Flusse wurden Steinstufen ans Land gelegt, Pfähle zur Be¬ 
festigung der landenden Schiffe eingerammt, und vor allem dem 
viel befahrenen Platze ein dauerhaftes Pflaster gegeben. Auch 
die alte Säulenhalle wurde erneuert. 
Unter den Kaisern wuchsen die Lagerräume und Speicher¬ 
anlagen immer weiter und weiter. Zu Salz und Getreide waren 
längst andere Waren getreten. Öl, Wein und — seit Augustus 
J) Cic. de dom. 38, 101. de divin. II, 17, 39. Liv. XXIV, 47. 
XXXVIII, 28. 
2) Liv. I, 33. 
3) Dionys. XII, 4. Anders Liv. IV, 16. 
4) Liv. XXXV, 10. Zum Folgenden ders. XLI, 27.
	        
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