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Schuhe. Zur Zeit der Kaiser wurden sie mit Gold, Silber,
und kostbaren Steinen verziert, auch manchmal mit aufwärts
gebogenen Spitzen, wie unsere Schlitschuhe.
Die Armen unter dein Volke behalfen sich zum Thei'l
m:t hölzernen Schuhen (Soleae ligneae), oder mit Socken
(Udone*). Die Schuhe der Soldaten hießen Caügae, die
der Komödianten 8ocei, und die der tragischen Schauspieler
Cothurni.
Auch für Pferde und Maulthiere hatte man eine Art
Schuhe statt der Hufeisen. Sie waren von Eisen, und konn¬
ten an- und ausgezogen werden wie andere Schuhe. Nero's
Gemahlin, Poppäa, ließ ihren Mauthieren goldene Schuhe
machen.
An den Händen trugen die Römer, wie wir, Hand¬
schuhe mit und ohne Finger.
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Kop fbedeckung.
In der Regel gingen die Römer mit unbedecktem
Kopfe, ausgenommen beim Gebete und andern heiligen Ge¬
bräuchen, bei Schauspielen, bei Festen, auf Reisen und im
Kriege. Um sich gegen Hitze, Wind und Regen zu schützen,
zogen sie ihre Toga über den Kopf, entblößten ihn aber
wieder, wenn sie jemand begegneten, den sie ihre Verehrung
bezeugen wollten, wie z. B. einem Consul, einem Pontifex.
Auch bei den Festen des Saturnus erschienen sie mit unbe¬
decktem Haupte. Bei den öffentlichen Spielen und an Festen
setzten sie eine wollene Mütze, oder einen Hut (Pileus) auf,
wie ihn auch die Sklaven trugen, wenn sie in Freiheit ge¬
setzt wurden, weswegen sie Pileati hießen. Daher kommt
es wohl, daß noch heut zu Tage ein Hut, oder eine Mütze
das Symbol der Freiheit ist.