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Freunde unterstützt, lernte er gut scheinen, wenn auch sein Inneres
sich nicht änderte. Der Kaiser Julian nannte ihn daher mit Recht
ein Chamäleon. Er selbst verglich kurz vor seinem Ende sein Leben
mit einer wohlgespielten Rolle. Die Männer, welche vorzüglich des
Augustus Regierung glücklich und glanzvoll machten, waren: Cilnias
Ma cenas, ein üppiger, fein gebildeter Ritter, der freimüthig und
einsichtsvoll durch Rath und That dem Kaiser beistand; Marcus
Agrippa, welcher die Kriegssachen leitete, nach Augustus der erste
Mann im Staate und dessen Eidam; zur Verschönerung Roms durch
bffentliche Bauten trug er besonders bei, so daß Augustus sich rühmen
konnte, daß er aus dem hölzernen Rom ein marmornes gemacht habe.
Das Pantheon in Rom, eines der schönsten Baudenkmäler, ließ Agrippa
auf seine eigenen Kosten erbauen. Messala Corvinus war dem
Kaiser werth als erfahrner Krieger und als Vertrauter der Musen.
Das Volk behielt seine Versammlungen, Comitien, und das
Wahlrecht, allein der Wunsch des Kaisers bei Besetzung der obrigkeit¬
lichen Stellen galt als Befehl, und schon Tiberius hob die Comitien
ganz auf.
Da die Ruhe der Hauptstadt wichtig war zur Befestigung der
neuen Herrschaft, so sorgte Augustus auch für polizeiliche Ord¬
nung. Er theilte die Stadt in vierzehn Quartiere (regiones), errich¬
tete sieben Cohorren Nachtwächter, stellte Straßenaufseher an, sorgte
für volle Magazine durch einen beständigen praefectus annonae und
übergab die Aufsicht über die Ordnung in der Stadt einem praefectus
urbi, dessen Würde von jetzt an beständig war.
Daß der Kaiser eine stehende Armee halten mußte und die
republikanische Einrichtung des Kriegswesens keine Anwendung mehr
hatte, ging aus dem Wesen der Monarchie hervor, die durch Solda¬
tengewalt gegründet war und auch durch diese nur haltbar zu seyn
schien. Zehn Cohorten Leibgarden (Praetoriani), wozu gewöhnlich
Deutsche wegen ihrer Treue genommen wurden, beschützten die Person
des Kaisers, drei Cohorten dienten zur Aufrechthaltung der Ruhe in
der Stadt (Cohortes urbanae). An der Spitze der Garden standen
zwei Praefecti praetorio. In den Provinzen standen an den Grenzen
noch 23 bis 25 Legionen, welche in stehenden Lagern (castra stativa)
am Rhein, an der Donau und am'Euphrat lagen, daher sie ger¬
manische, illyrische und syrische Legionen hießen. Die Kriegsstotten
lagen in Ravenna und Misenum, auch in den Häfen der Provinzen.
Die gesammte Land- und Seemacht bestand ungefähr aus 450,000
Mann.