Schaf- und Straußenzucht. Um K i m b e r l e y liegen die berühmten Diamanten¬
felder. An der Küste K a p st a d t (170) am Fuße des Tafelberges, Haupthafen des
Landes und Sitz des Bundesparlaments. 2. N a t a l an der Ostküste ist eine sehr frucht¬
bare Landschaft, wo schon das Zuckerrohr gedeiht. 3. Die O r a n j e k o l o n i e
und 4. Transvaal bildeten bis vor kurzem die Buren-Freistaaten. Transvaal
besitzt Goldfelder von so großer Ergiebigkeit, daß es heute unter den goldgewinneuden
Ländern der Erde an erster Stelle steht. Die Haupkfundgebiete liegen um Jo¬
hannesburg (240), die größte Stadt Südafrikas. Sitz der Regierung ist Pre¬
toria b) Britisch-Zentralafrika nebst Rhodesia umfaßt das Tafelland
zu beiden Seiten des oberen Sambesi und westlich vom Nyassasee. Südafrika ist
nach Indien das wichtigste Kolonialgebiet Englands.
B. Deutsch-Südwestasrika. 1. Deutsch-Südwestafrika erstreckt sich zu beiden
Seiten des südlichen Wendekreises vom Kunene bis zum Oranje und von
der Küste bis zum 21? ö. L. Gib die Grenzstaaten au! Ein schmaler Zipfel (Caprivi-
zipfel) erstreckt sich bis an den Oberlauf des S a m b e s i. Die Kolonie ist etwa 1% mal
so groß wie das Deutsche Reich (823 000 qkm), zählt aber nur etwa 100 000 Einw.
Deutsch-Südwestasrika ist unsere zweitgrößte Kolonie.
2. Längs der Küste erstreckt sich die Namib, ein 20—100 km breites Gebiet,
das großenteils Sanddünen und Felswüsten einnehmen. Dazu fehlt es der Küste
an guten Häfen. Die besser zugängliche W a l f i s ch b a i untersteht englischer Herr¬
schaft, Lüderitzbucht hat Mangel an Trinkwasser, und die S w a k o p m ü n -
düng bedarf des Schutzes durch Molenbauten. Tie Küste hat eine höchst ungünstige
Natur.
3. Von der Küste steigt das Land zur Plateauhöhe au (Windhuk 1631 m), senkt
sich aber wieder gegen die Kalahari (Ngamisee 930 m). Eine Unmenge einzelner
Kuppen (Kopses) und eine große Zahl schroffer Bergzüge (bis zu 2600 m und darüber
ansteigend), besonders in Dämara- und Namaland, überragen den Sockel der Hoch¬
ebene und erschweren die Zugänglichkeit und Beherrschung des Landes. In seiner
Gesamtheit stellt das Schutzgebiet ein ausgedehntes Hochland dar mit einer mitt¬
leren Plateauhöhe von 1000 m und darüber.
4. Der vorwaltende Südwestwind führt Luft von dem kühlen Meeresstrom,
der die ganze Küste nordwärts begleitet, ins Land. Da dieses aber immer wärmer ist
als die Seeluft, kommt es selten zu Niederschlägen. Tiefer im Land fällt im süd¬
lichen Sommer mitunter Regen, aber dann wolkenbruchartig und unter Gewitter¬
entladung, wobei die sonst trockenen Flußbette sich mit wilden Strömen füllen.
Zwischen Sommer (50° C) und Winter (— 8° C), Tag und Nacht, bestehen große
Temperaturschwankungen. Im allgemeinen aber ist das Klima für Europäer auch
bei längerem Aufenthalt durchaus erträglich und gesund. Das Klima Deutsch-Süd-
westasrikas stellt eine Vereinigung von Steppen-, Wüsten- und Hochlandklima dar.
5. Infolge der spärlichen Niederschläge hat das Binnenland die N a t u r e i n e r
dürren Steppe, die mit Dornbusch, trockenen Grasbüscheln und Akazien be¬
deckt ist. Das in trockenen, braunen Büscheln wachsende Gras liefert aber ein äußerst
nahrhaftes Futter für Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde. Deutsch-Südwestasrika
ist daher von der Natur nicht für den Ackerbau, sondern wie das Kapland für die
Viehzucht bestimmt. Bei ausreichender Anlage von künstlichen Brunnen, Teichen