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migem Marke die Glut einige Zeit forkbrannte. Konnte
da nicht ein kluger Hirt oder Jäger leicht auf den Ge¬
danken kommen, das Feuer zu unterhalten und das
trockene Mark solcher Baume wie Zunder zu brauchen?
Die alten Griechen erzählten daher, ein Mann, den sie
Prometheus nannten, hatte bas Feuer vom Himmel
gehöhlt und in dem markigen Stamme des Riesen-
fenchels, der in warmen Landern über zehn Fuß hoch
wächst, es aufbewahrt. Das heißt mit andern Worten,
der Blitz hatte einen solchen Stamm entzündet, unö der
kluge Prometheus unterhielt das Feuer in dem Marke
jener Pflanze, das man noch jetzt in Italien als Zunder
braucht. Wahrscheinlich fachte man m Len ältesten Zei¬
ten Vas Feuer an, wie cs noch bei den Wilden gebräuch¬
lich ist, die von unserer bequemen Art, sich Feuer zu ver¬
schaffen, gar nichts wissen; man rieb trockene Holzsiücke
so lange aneinander, bis eine Flamme aufloderke.
Anfangs brauchte man das Feuer vorzüglich zur
Bereitung der Speisen, womit es aber freilich ganz
anders zuging, als bei uns. Man har wilde Völker
gefunden, Lre in den Leib eines ganzen Schweines
glühende Steine legten, ugi eö zu braten; Andere thaten
-Fleisch oder Früchte mir Master in ein Felsenloch und
warfen Glutkohlen oder heiße Steine hinein, bis sie
glaubten, die Speisen waren genießbar. So ungefähr
mochten es Die ersten Menschen auch machen, aber diese
Art zu kochen war so unbequem, daß mau bald auf
passendere Mittel sann, und wahrscheinlich führte auch
hier der Zufall auf manche nützliche Entdeckung. Einige
Völker Asiens setzen noch jetzt ihren Reiß in Kokosnuß-
schalen ans Feuer. Die Schale verbrennt, aber che
sie ganz in Kohle verwandelt ist, wird der Reiß gahr.
Späterhin siel man darauf, in ausgehöhltem Holze die
Speisen zu bereiten, und vielleicht traf sich's einmahl,
daß sich ein wenig feuchte Erde oder Thon an das höl»
zerne Kochgeschirr legte, wodurch e6 gegen die Flamme
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