246
ssand des Landes gesorgt. Als in der letzten Hälfte des
vierzehnten Jahrhunderts der MannSstamm der Däni¬
schen Könige ausstarb, kam M a r g a re th a, des letz-
ten Königs Tochter, auf den Thron. Sie war an den
Norwegischen König vermählt, und als ihr Sohn, der
Erbe dieses Reiches, früh gestorben war, wurde sie auch
Königin« von Norwegen. Der Ruhm ihrer Klugheit
verbreitete sich im ganz Skandinavien, und eine mäch¬
tige Partei in Schweden setzte ihr auch die Krone dieses
Landes auf. Ein feierlicher Vertrag, der im I. 1397
zu Calmar geschlossen wurde, sollte alle drei nordischen
Länder vereinigen, doch jedes Reich seine Verfassung
behalten und ein Wahlreich bleiben. Das Band der
Einigkeit wurde aber bald zerrissen. Die Wahlen fielen
bei der gegenseitigen Eifersucht der verbundenen Länder
bald verschieden aus, innere Kriege entstanden, und
keiner von den fünf Königen, welche nach Margaretha
auf die drei Throne gerufen wurden, konnte ruhig
herrschen. Nach einem langen Kampfe zwischen Schwe¬
den und Dänemark wurde die Vereinigung von Calmar
im I. 5524 aufgelöftt. Der große Gustav Wasa,
in der Schule des Unglücks gebildet, kam nach vielen
wunderbaren Schicksalen auf den Thron Schwedens,
wo er Ruhe und Ordnung zurück führte. Dänemark
und Norwegen aber blieben seitdem verbunden.
Pl)!en wurde unter den Nachfolgern des Jagel-
lonen, Wladislav, durch glückliche Kriege in Preußen
vergrößert, aber Litthauen, das lange unter befondern
Fürsten stand, erst im I. 1501 mit dem Königreiche
auf immer vereinigt.
Rußland/ feit den I. /2ZF unter der Ober¬
herrschaft der Mogolen, blieb fortdauernd unter einzel¬
nen Fürsten, an deren Spitze der Großfürst stand.
Im Lande waren mogolische Horden gelagert, deren
B^ehlshaber im alten Schlosse der Großfürsten zu