Full text: Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens

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Brzetislaus von Böhmen zu nöthigen, dasjenige 
wieder zurückzugeben, was selbiger den Polen in der Zwi- und verlegt 1052 
schenregierung abgenommen habe. Casimir verlegte 1052 ihum'naA' Bkes- 
das schlesische Bischofthum nach Breslau und ließ in die- l-"'. 
ser Stadt ein Schloß auffuhren. Er ward der Wieder¬ 
bersteller des zertrümmerten und aufgelösten Reiches. Schle¬ 
sien fing an sich wieder zu erholen, denn dieses Land, 
worin Casimir 1044, nach andern 1053 das Kloster Leu- jgg 
tzus stiftete, genoß bis zum Tode dieses Königs 1058 ñcr Leubus. 
eine tiefe Ruhe. 
Ihm folgte sein 6jghriger Sohn 
Boleslaus AA.. der Kühne genannt, 1O5Ñ-1O82 Bo 
l es laus, II- , 
der langwierige Kriege mit den Russen, Ungarn und Böh- 
men führte. Die lange, durch einen 7jährigen Krieg in gam und Böh-- 
Rußland veranlaßte, Abwesenheit der Männer von Hause me,T' 
hatte mancherlei Unordnungen, namentlich unter den Frauen 
herbeigeführt und da deshalb ein großer Theil der Män-^ 
ner, ohne Wissen und Erlaubniß des Königs das Heer 
verließ und nach Hause zurückkehrte, um sich zu rächen, 
so sah sich Boleslnus in kurzer Zeit von seinen besten 
Truppen verlassen. Als er mit dem Reste seines Heeres rächt r»'c Treu¬ 
zurückkam,' ließ er alle diejenigen, die ihn treulos und be- Wkeit seiner 
fehlswidrig verlassen hatten, so. wie die Frauen derselben, 
welche die Veranlassung^ dazu gegeben, hart bestrafen. 
Da sich aber der Bischof Stanislaus von Krakau sei¬ 
nen Strafgerichten widersetzte, ihn mit dem Bann be- 
drohete, und plötzlich den Gottesdienst abbrach, als Bo- 
leslaus mit seinem Gefolge in die Kirche trat, so ließ ihn töntet dm st™ 
der einpörte König am 8. Mai 1079 vom. Altare reißen, Us^/?Stams- 
an welchem er eben Hochamt hielt und tödtete ihn mit laus vor dem 
eigener Hand. Dieser That wegen sprach Pabst Gre- 
gor VII. den Bann über ihn aus und entband die Polen mA 
1080 des Eides, den sie ihrem Herrn geleistet hatten. Baün gethan. 
Die Geistlichen ließen von allen Lehrstühlen Verwünschun¬ 
gen über ihn erschallen, kündigten ihm, als ihrem Herrn, 
den Gehorsam auf und reizten das ganze Volk zur Nach¬ 
folge. Seit dieser Zeit hielt sich Boleslnus II. mit¬ 
ten unter seinen Unterthanen nicht mehr sicher. Er ent- b 
floh 1081 mit seinem Prinzen Micislaus nach Ungarn; nach-Ungarn, 
allein der ungarische König getraute sich nicht seiner an¬ 
zunehmen, aus Furcht den Pabst zu beleidigen, und Bo- 
leslaus, der das Schrecken seiner Nachbarn gewesen, en¬ 
dete 1082 sein Leben, ohne daß der Ort wo und die Um¬ 
stände unter welchen es geschah angegeben werden kann^ 
Sein Sohn Micislaus wurde vergiftet und die Geistlichen
	        
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