Full text: Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens

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Sohn, so wie er den Bischof geraubt hatte und setzte ihn 
gefangen und zwar darum, weil er (Boleslans) das Sei- 
nigc durchgcbracht hatte und sein Vetter, welcher reich 
war, ihm einen Theil seiner Länder abtretcn sollte. Hier¬ 
aus entstand denn ein heftiger Krieg und am Ende mußte 
der Herzog von Breslau doch seine Freiheit erkaufen. Bo- 
leslaus lebte bis 1278. - - 
Ihm folgte in der Regierung von Liegnitz sein Sohn 
Heinrich 111., 
welcher späterhin das Fürstenthum Breslau erhielt'. Seine 
beiden Brüder Bolko und Bernhard bekamen das 
Fürstenthum Jauer. Sein Nachfolger in Liegnitz war zuerst 
Wladislans und dann Boleslans' III«, 
der jenem das Fürstenthum abdrang. Dieser Boleslans 
war sehr verschwenderisch, ließ seinem reichern Bruder in 
Breslau keinen Frieden und brachte diesen und sich selbst 
'um die Freiheit. 
Auf Heinrich II., Herzog von Breslau folgten 
Heinrich MI« und Heinrich IV« 
Beide trafen mancherlei Verbesserungen im Lande, hatten 
aber viele Unruhen von ihrem Bruder und Vetter Boles- 
laus dem Kahlen auszustehen. Boleslans- nahm Hein¬ 
rich IV. 1277 auf seinem Landhaufe Jeltsch bei Bres¬ 
lau gefangen und setzte ihn auf dem Schlosse Lähn fest. Die 
Breslauer nahmen sich ihres Fürsten an, suchten Hülfe 
gegen Boleslans bei mehreren andern Fürsten und rückten 
ihm, da er mit seinen Truppen das breslauische Gebiet 
verwüstete, bei Frankenstein entgegen, wo es den 20. April 
1277 bei Stolz zu einer Schlacht kam, worin Boleslaus 
anfänglich in die Flucht getrieben wurde. Sein Sohn 
Heinrich brachte indeß die wankenden deutschen Truppen 
wieder zusammen, griff noch einmal an und erhielt den 
Sieg. Heinrich IV. schloß hierauf zu Glatz mit Boles¬ 
laus einen Frieden, der aber doch sehr na-chtheilig für ihn 
ausfiel, indem er an Letzteren für seine Freiheit mehrere 
Städte abtrcten mußte. Dieses Friedens bediente sich 
Heinrich aber zu einer ungerechten und grausamen Hand- 
lung gegen seine Vettern, durch welche er stch die im 
Glatzer Frieden an Boleslaus verlornen Besttzungen wie¬ 
der verschaffen wollte. Er lud zu dem Ende die schlesi- 
schen und polnischen Herzoge zu bincr gemeinschaftlichen 
Berathschlagung über Landesangelegenheiten zu sich ein, 
welcher Einladung indeß nur 3 derselben gefolgt waren. 
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1378 st-rbt Bo- 
leslaus. 
Heinrich m. 
Wladislaus und 
Boleslaus in 
Heinrich Hl. u. 
Heinrich IV. von 
Breslau. 
letzterer wird 
1277 zu Jeltfch 
von BolcslauS 
gefangen genom¬ 
men, 
welchem die 
Breslauer des¬ 
halb den Losten 
April 1277 bei 
Stolz eine 
Schlacht liefern. 
Heinrich IV. 
schließt zu May 
einen nachtheili¬ 
gen Frieden mit 
Boleslaus, 
und läßt sich da¬ 
durch zu Unge¬ 
rechtigkeiten ge¬ 
gen seine Vettern 
verleiten.
	        
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