Waldemar. 1308 —1319,
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Macht erregten ihm aber bald Feinde, die ein furch«
terliches Bündniß gegen ihn schlossen. Die Veran¬
lassung dazu gab Stralsund. Dieses von einem rü-
gischen Fürsten, Iaromir 1. als Granzfestung gegen
die Pommern angelegt, schwang sich durch Industrie
und Handel, so wie durch Privilegien und Vorrechte,
die es von Jaromirs Nachfolgern erhielt, so mächtig
empor, daß es beinahe einen freien Staat bildete.
Da nun ihr jetziger Fürst, Wizlav 4., ihr jene Rechte
ranben wollte, flehte sie den mächtigen Waldemar um
Schutz an, der auch Wizlav zwang, der Stadt die
alten Rechte zu bestätigen. Aus Rache gegen Wal«
demar verband sich nun Wizlav mit vielen nordischen
und deutschen Fürsten, entschlossen, Waldemarn, den
nur der pommersche Herzog Wratislav unterstützte,
gänzlich zu vernichten. Der Anfang des Kampfes
war für Waldemarn sehr unglücklich, im Fortgange
desselben schien sein Untergang gewiß; da bewirkte die
Uneinigkeit seines mächtigsten Feindes, des Königs
von Dänemark, mit seinem Bruder, der nach der
Krone strebte, Beider Austritt aus dem Verderben
drohenden Bunde. Der Letztere schloß sich an Bran¬
denburg an und der Bund, der mächtigsten Stützen
beraubt, löflte sich auf. Der Friede kam zu Stande
zu Templin (1316). Ein jeder behielt seine Lander,
Stralsund seine Rechte.
Auch die johannische Linie nahte sich ihrem Erlö¬
schen. Waldemars Ehe blieb kinderlos, und nach
seinem Tode ward Heinrich 3., ein Sohn Heinrichs
ohne Land , Besitzer des ganzen wcitlauftigcn Staates.
Seine Regierung war jedoch nur kurz. Er starb
schon 1320 und beschloß die Reihe seiner guten Vor«
fahren, der anhaltischen Fürsten in Brandenburg,