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Mies. Verbrennung einer Ablaßbnlle des Papstes. Der
Kelch auch für die Laien beim Abendmahle verlangt. Bann.
Freier Geleitsbries des Kaisers; trotzdem Huß^), bald
darauf auch Hieronymus verbrannt. —
Aus demselben Concil wird
1415 Friedrich von Hohenzollern zum Kurfürsten der
Mark Brandenburg erklärt.
Mit großer Energie wußte er hier sein Ansehen dein
übermüthigen R a u b a d e l gegenüber geltend zu machen.-r)
Seine Gemahlin, die schöne Else, führt ihm Truppen aus
Franken zu. Einnahme der- Burgen durch „die faule
Grete".
1419—1434 Die Hussitenkriege.
Die hussitischen Böhmen erkannten nach Wenzels Tode
Siegismund nicht als ihren König an. Sie schlugen nach
und nach 5 Reichsheere, auch unter Anführung Friedrichs
von Hohenzollern, der seit 1418 Reichsverweser war. Ihr
erster Anführer der blinde Z i s k a V), dann die beiden
Pro cope. Verheerungs- unb Raubzüge; Raumbürg c),
Bernau in der Mark. Hier durch Friedrich Eisen¬
zahn, Kurprinzen von Brandenburg, zurückgeschlagen.
Es wurde erst Friede, als den Hussiten auf dem Cou¬
til zn Basel, welches für die Reformation der Kirche
erfolglos blieb, der Kelch beim Abendmahl und die Pre¬
digt in der Landessprache gestattet wurde. Doch mußten
die Taboriteu erst «durch die Schlacht bei Böhmisch
Brod) von den gemäßigteren Calixtinern zur Anerken¬
nung des Friedens von Basel gezwungen werden.
1422 Friedrich von Meißen (aus dem Hause Wettin)
erhält das Kurfürstenthum Sachsen, à)
Friedrich der Streitbare erhält Kursachsen nach dem Aus¬
sterben des askanischen Hauses. Er gründet 1409 die
Universität Leipzig, wohin deutsche Lehrer und Studen¬
ten aus Prag ziehen.
7438 -1806 Habsburgisch-oestreichische Kaiser.
1438—1438 Albrecht II. von O est reich.
Als Schwiegersohn Siegisuumds erbt er auch Böhmen
und Ungarn; doch starb er noch vor seiner Krönung. Es
folgt sein Vetter
z) 0 saucta simplicitas! — Asche in den Rhein gestreut.
a) Die Herren v. Quitzow, v. Puttlitz, von Bredow u. a.
b) Die Taboriten seine Anhänger. Woher so genannt?
o) Sage von der Entstehung des Kirschenfestes?
ä) Die Wettiner herrschen noch jetzt in den sächsischen Ländern.