101
77 mit einem schwachen Heer vor Nancy, wo er die dritte schreckliche
Niederlage erlitt und selbst fiel.
Er verbrannte — offenbar die Schwingen auf den Schweizer
Bergen.
179. Kaiser Maximilian I.
1459. Maximilian I. geboren.
93. Er folgte seinem Vater in der Regierung.
1519. Er starb. Bekannt ist, wie dieser tüchtige Kaiser, den letzten Ritter
nannte man ihn, einst auf einer Gemsenjagd sich auf der hohen Mar¬
tinswand, einem Bergrücken bei Innsbruck, so sehr verstieg, daß er
neunzehn Klafter hoch auf schroffem Felsen in den Lüften schwebte.
Er nannte sich mit Beziehung auf diese Geschichte einen tollküh¬
nen Jäger, indem er äußerte, es müsse der Herr selbst sich seiner
Kirche annehmen, er, ein tollkühner Jäger, und der versoffene Julius
(Papst Julius II.) würden ihr nicht aufhelfen.
Nüftiger — Gemsenjäger, — sei doch nicht tollkühn!
1495 ordnete Maximilian auf dem Reichstag zu Worms einen allge¬
meinen Landfrieden und Mittel zu dessen Aufrechthaltung an.
Zu diesen gehörte vorzugsweise das Reichskammergericht, wo¬
durch für eine bessere Gerichtspflege gesorgt wurde.
Reichskammergericht.
1512 wurde Deutschland in folgende zehn Kreise eingetheilt: der nie¬
dersächsische, der obersächsische, der fränkische, der west¬
fälische, der oberrheinische, der niederrheinische, der
burgundische, der schwäbische, der bairische und der öster¬
reichische Kreis.
Sie dividiren Deutschland.
1478 gab Maria, die junge, schöne Tochter und einzige Erbin Karls
des Kühnen, dem neunzehnjährigen ritterlichen Maximilian ihre
Hand, wodurch er in den Besitz aller burgundischen Länder, die
nicht Reichslehen Frankreichs gewesen waren, gelangte.
Er führte die reiche Erbin heim.
180. Kaiser Karl V.
I486 vermählte sich Maximilians Sohn Philipp mit Johanna,
der Erbtochter Ferdinands von Aragonieu und der Jsabella von
Castilien.
1506 starb Philipp, und Johanna, deren Abgott er wegen seiner Schön¬
heit gewesen war, verfiel in Wahnsinn, von welchem sie erst
55 der Tod befreite.
Reiche Braut; — fie liebte — so sehr ihren Philipp!