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nicht auf ihn und brachte ihn nach dem fernen Jnsel-
lande. Dort hat er noch sechs Jahre -gelebt und ist
am 5. Mai 1821 am Magenkrebse gestorben.
Fünfzigste Erzählung.
Wie unser König das Kriegswesen so weise einge¬
richtet hat.
^s war am 18. Januar 1816, als kn unserm lieben
Vaterlande das Friedensfest gefeiert wurde. Jeder freute
sich, daß nun Ruhe und Frieden werde, und daß das uns
von Gott gegebene Fürstenhaus wieder über uns herr¬
sche. Denn in dem Herzen der Preußen ist warme
Liebe zum angestammten Königshaufe, Und sie erkennen
es dankbar, wie Gottes Gnade auch in diesem Geschenke
uns so naheist, damit wir unter unfern Fürsten als fromme
und gehorsame Unterthanen führen ein Leben in aller
Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Und diese göttliche Barm¬
herzigkeit und diese Liebe zum Könige hat uns bis auf
den heutigen Tag die Ruhe im Vaterlande erhalten.
Nicht alle Völker sind so glücklich gewesen. Die Fran¬
zosen, die Belgier und die Polen empörten sich gegen
ihre rechtmäßigen Fürsten, Menschenblut floß in Strö¬
men, Jammer und Elend ist der fluchwürdigen That
gefolgt. Wir Preußen haben aber im beglückenden
Frieden gelebt, denn Gott hat unfern guten König er¬
leuchtet, daß er sein Volk weise regiere, und ihm treue,
eifrige Diener gegeben, die seinen edlen Willen zum
Besten des Landes ausführen. Darum erheben alle
Völker unfern König, loben seine Weisheit und nennen
ihn den Friedenstifter von Europa. Don dem Preu¬
ßenvolke sprechen sie nur mit Achtung, weites in treuem,
frommen Sinne voll Liebe an seinem Königshause hängt
und frei ist von Aufruhr und Empörung. Verleihe
uns Gott die Gnade, daß wir diese Achtung nie ver¬
lieren, daß wir stets Gott fürchten und den König eh¬
ren! Dann können wir bei dem Toben und Treiben in
der Welt ganz^uhig sein; Gott ist mit uns, ein edler
König steht an unserer Spitze, wer vermag wider uns zu
streiten? Und läßt sich irgend ein unruhiges Volk einfal¬