Full text: Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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daß es ja- wirklich sündhaft pure,iw solchen Dingen 
die Schuld gleich auf die Regierung zu schieb^)." Es 
ist kein Menschenwerk vollkommen. Wenn jemand 
glaubt, daß ihm Anrecht geschehen fei, so kann er sich 
ja an die Gerichte wenden, wo der Geringste den Höch¬ 
sten im Lande verklagen kanyi. : Die Gerichte, welche 
ohne Ansehen der Perfün verfahren,^werden ihm schon 
Recht verschaffen, undichrem Urtheilsspruche muß sich 
Jedermann unterwerfen P so wi-ll es unser:rgorechter'Kö¬ 
nig, der sich selbst unter das Gesetz stellt. -Können 
wir mehr verlangen? Gewiß nicht. Wir haben alle 
Ursache, mit Dank gegen Gott zu'erkenneyy'welch einen 
guten König., welch ein herrliches Fürstenhaus, welche 
thätige gute Behörden wir haben. Seit 20 Jahren 
sind für das Landeswohl an 150 Millionen Thaler auf¬ 
gewendet. Wenn Theurung entstand, wenn Über¬ 
schwemmungen, Brandunglücke und sonstige Unfälle 
sich im Lande ereigneten., dann gab der Köllig nicht 
Hunderte, nein Tausende, ja Millionen, um die Un¬ 
glücklichen zu unterstützen und den Elenden zu Helfen. 
Für die Armen sorgt man auf jegliche Art. Edle Män¬ 
ner haben sich zu Armenvereiiwn verbunden, um die 
Noth zu mildern, und nie geschehen Bitten an die 
Regierung vergebens, wenn es gilt, den Hüfsbedürfti- 
gen zu unterstützen. — Solch em Wirken für Landes¬ 
wohl und Unterthanenglück segnet Gott und hat es ge¬ 
segnet. Es ist in unferm Lande ein ganz freier Bauern¬ 
stand nach-und nach entstanden; in den Kreisen und den 
Provinzen sorgen die Landftände dafür, daß die Wünsche 
des Volks der Regierung und dem Könige vorgetragen 
werden. Die Gemeinheiten werden getheilt und die Ge- 
meindeschulden mehr und mehr getilgt. Den Ackerbau 
und die Viehzucht betreibt man immer bester, unsere 
schöne, feine Wolle ist weit und breit gesucht. Vorzüg¬ 
lich sind Gewerbe, Fabriken und Manufakturen im Flor. 
Viele unserer Maaren sind weit besser, als die englischen. 
In Leinwand, in Wolle, in Baumwolle, in Seide, in Ei¬ 
sen werden im Lande herrliche Sachen gemacht, außerdem 
haben wir Fabriken in Kupfer, Gold, Silber, Leder, 
Papier, Tabak, Zucker, Seife, Essig, Bier, Branntwein, 
Glas, Porzellan und Steingut. Hin und wieder hgben
	        
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