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81. Die Kaiser - es -ritten Jahrhunderts.
Nachdem Commodus, des Philosophen Anto-
ninus Sohn, einem Nero ähnlich bis 192 regiert hatte,
stießen die Prätorianer seinen Nachfolger Pertinax,
den ihr Oberst eingesetzt, vom Thron und verkauften
diesen öffentlich an den Meistbietenden 193. Wie¬
derum, wie nach Nero, widersetzten sich diesem Spiele
die Legionen in 3 Provinzen. Septimius Severus
(193 — 211) war Rom am nächsten und behauptete
die auch vom Senat ihm bewilligte Würde gegen die
übrigen. Sein Sohn und Nachfolger Caracalla
war ein Ungeheuer von anderer Art als Heliogaba-
lus (218—222). In der ganzen zahlreichen Reihe
der Kaiser des dritten Jahrhunderts ist keiner bcifalls-
wcrth als Alexander Severus (222—235), der
die Stiftung des Neu - persischen Reichs erlebte,
Decius 250, der die Gothen abwchrte, Aurelian
(270—275), der das unter Gallienus fast aufge-
lösete Reich wieder zusammentrieb, aus Dacien die Le¬
gionen zurückzog und Rom befestigte; Probus (280),
der die Deutschen aus Gallien und Pannonien heraus¬
schlug, und Diocletian.
82. Constantins Einrichtungen.
Diocletian verfolgte die Christen, aber er verstand
die Granzen des Reichs zu vertheidigen und dazu die
rechten Männer zu wählen (Maximian, Galerius,
Constantius Chlorus). Als er sich 305 in die
Einsamkeit zurückzog, traten bald unter seinen Nach¬
folgern die Eifersucht und die Fehden ein, die bei einer
solchen Verfassung der getheilten Macht nur Männer,
die, wie Diocletian, über irdischen Tand erhaben sind,
vermeiden. Aus dem langen Kampf (306 — 323)