Full text: Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen

§. 1. Schöpfung und Ausbreitung des Menschen¬ 
geschlechts. 
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt 
die ganze Welt. Zuletzt bildete er auch den Menschen auS 
Erde und gab ihm eine vernünftige Seele, also daß der 
Mensch göttlicher Abkunft und ein Ebenbild Gottes ist. Und 
er schuf ein Menschenpaar, Adam und Eva, von welchem alle 
Völker der Erde abstammen; woraus folgt, daß alle Menschen, 
wie verschieden sie auch an Farbe, Gestalt, Stand und Bildung 
sind, einander als Brüder achten und lieben sollen. Die ersten 
Menschen lebten im Paradiese, in einer milden und frucht¬ 
baren Gegend, wie die Gelehrten vermuthen — in Hochasien. 
Und sie lebten in kindlicher Unschuld; aber bald sielen sie in 
Sünde und Schuld und verloren das Paradies. Adam hatte 
drei Söhne, Kain, Abel und Seth. Kain erschlug den Abel 
und entfloh von dem elterlichen Hause. Die Nachkommen des 
Kain lebten von der Jagd und dem Ackerbau, während die 
Nachkommen des Seth umherziehende Hirten (Nomaden) blieben. 
Aber die Menschen wurden allmählig so verderbt, daß Gott 
ihre Vertilgung beschloß. Aus der Sündfluth entkam nur 
Noah mit seiner Familie, und seine Nachkommen bewohnten, 
nach patriarchalischer Sitte lebend, die Gegend beim Berge 
Ararat in Armenien. Von da zogen sie später an den untern 
Euphrat in das weidenreiche Babel. Ihr stolzes Unternehmen, 
einen Thurm zu bauen, der bis an den Himmel reiche, bestrafte 
Gott durch Sprachverwirrung, und nun zerstreuten sie sich nach 
allen Gegenden der Erde. Die Semiten sollen das südliche 
Asien, die Chamiten Afrika, die Japhetiten Europa und das 
nördliche Asien bevölkert haben. 
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