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das Volk der Samariter. Das Reich Juda hielt sich etwa
100 Jahre länger. Als aber der König Zedekia dem babylo¬
nischen Könige Nebukadnezar den schuldigen Tribut verweigerte,
zerstörte dieser Jerusalem samt dem Tempel und führte den
größten Theil des Volks in die babylonische Gefangenschaft
(588 v. CH.). Die in beiden Reichen von Zeit zu Zeit auf¬
getretenen Propheten hatten daö hereinbrechende Verderben
nicht abwehren können. 533 erlaubte Cyrus, der Besieger
Babylons, den gefangenen Juden, nach Palästina zurückzu-
kehren und den Tempel wieder aufzubauen.
§. 4. Babylonier, Assyrer, Meder.
Am Euphrat und Tigris lagen die alten Reiche Baby¬
lonien (oder Chaldäa) und Assyrien, von denen das ersterc
der gewaltige Jäger Nimrod gegründet haben soll. In dem
letzter» lebte 2200 Jahre v. CH. Ninus, der auch Babylonien
und Medien eroberte und Ninive baute, das 12 Meilen im
Umfang, 100 Fuß hohe Mauern und 1500 Thürme hatte.
Noch berühmter ist seine Frau Semiramis, die nach seinem
Tode den Thron bestieg. Sie machte Kriegszüge nach Aegyp¬
ten, Aethiopien und Indien, verschönerte Babylon, das auf
beiden Ufern des Euphrat lag, 2 Meilen lange und 50 Ellen
hohe Mauern, 250 Thürme und 100 Thore hatte, und legte
die schwebenden Gärten an. Sie wurde von ihrem Sohne
Ninias, der, wie alle seine Nachfolger, ein träger und weich¬
licher Regent war, ermordet. Der letzte König des altassy¬
rischen Reiches war der weibische Sardanapal (888 v. CH.), unter
dem sich Arbazes, Statthalter von Medien, mit einigen andern
Männern empörte, Ninive eroberte und den König zwang, sich
in den Flammen den Tod zu geben. Nun zerfiel das Reich
in mehrere kleine Staaten, aus denen sich allmählich 3 neue
Reiche entwickelten, nämlich Neuassyricn , Babylon und Medien'
Ein neuassyrischer König war Salmanassar, der Syrien und
das Reich Israel eroberte. 000 Jahre v. CH. wurde das