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Ozean, gelangten nach England, wo sie Zinn, und sogar zu
den Küstenländern der Ostsee, wo sie den im Alterthume so
hoch geschätzten Bernstein holten. Zu Lande trieben die Phö¬
nizier Karawanenhandel, holten aus Armenien Eisen, Stahl
und Pferde, aus Persien Leinwand , aus Arabien wohlriechende
Spezereien, Gold und Elfenbein. Auch erfanden sie das Glas,
die Purpurfärberei, vielleicht auch die Buchstaben, und ver¬
fertigten viele schöne Handelswaaren. Aber der Reichthum
dieses Staats reizte habsüchtige Eroberer. Salmanassar er¬
oberte um 700 v. Eh. fast ganz Phönizien; aber Tyrus
schlug ihn zurück. Bald darauf rückte Nebukadnezar in das
Land und eroberte nach dreijähriger Belagerung die Stadt
Tyrus und zerstörte sie (587 v. CH.). Nun erhob sich auf
einer nahen Meeresinsel Neutyrus und wurde Hauptsitz des
Welthandels. Neutyrus behauptete noch Jahrhunderte lang
seine Unabhängigkeit, während Phönizien zur Zeit des Cyrus
in persische Gewalt kam. 333 v. Ch. belagerte Alexander der
Große Neutyrus; die Belagerten verteidigten 7 Monate lang
ihre Stadt mit Klugheit und Tapferkeit; endlich erlagen sie,
die Stadt wurde zerstört, die Einwohner wurden theils ge-
tödtet, theils zu Sklaven gemacht. Nun erhielt die von Ale¬
xander an der ägyptischen Küste neugegründete Stadt Alexan¬
drien den Welthandel.
§. 7. Hellenen oder Griechen.
Sic bewohnten das jetzige Griechenland. Mit dem ei¬
gentlichen Griechenland oder Hellas hing durch eine Landenge,
den Isthmus, die Halbinsel Morea zusammen, welche ehemals
Peloponnes hieß. Von den ältesten Griechen hat man nur
Sagen. Mehr historische Wahrheit hat die Geschichte von
dem Zuge der Griechen nach Troja (1184 v. Ch.). Veran¬
lassung zu diesem Zuge gab Paris, der Sohn des trojanischen
Königs Priamus, welcher dem griechischen König Menelaus
seine schöne Gemahlin Helena entführt hatte. Nun vereinigten