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auf dem Lechfelde bei Augsburg so entscheidend, daß sie nie
wieder in Deutschland einzufallen wagten. Von dem Pabste
aufgefordert, die in Italien ausgebrochenen Unruhen zu dampfen
und um die bedrängte schöne Adelheid, Witwe Lothars von
Burgund, aus der Hand des bösen Berengar, der sich die
lombardische Krone angemaßt hatte, zu retten, zog Otto nach
Italien, befreite die Adelheid, und heirathete sie, worauf er
951 zu Pavia zum Könige der Lombardei gekrönt wurde.
Bei einem neuen Empörungsversuche Berengars ging Otto
zum zweitenmale nach Italien, stellte die Ordnung wieder
her, und wurde 962 vom Pabste in Rom zum Kaiser gekrönt.
Seit dieser Zeit (bis 1806) ist die römische Kaiserkrone blos
von deutschen Fürsten getragen worden.
Otto II. (973 — 983), Gemahl der Griechin Teopha-
nia, schlug die Franzosen, die den ersten Versuch machten,
Lothringen an sich zu reißen, und drang bis Paris vor. Er
unternahm einen unglücklichen Zug nach Italien, um Neapel,
das Erbe seiner Gemahlin, zu erobern und starb zu Rom im
28. Lebensjahr, wahrscheinlich an Gift.
Für seinen Sohn Otto III. (983—1002), der erst
3 Jahre alt war, regierten anfangs Theophania und seine
Großmutter Adelheid. Er zog später dreimal nach Rom und
wollte in Rom seine Residenz aufschlagen. Er starb im
22. Lebensjahr kinderlos.
Heinrich II., der Heilige, Herzog von Baiern, mit
dem sächsischen Hause verwandt, folgte nun (1002—1024).
Er wußte das kaiserliche Ansehen nicht kräftig zu behaupten,
und wurde in viele Streitigkeiten in Deutschland und Italien
verwickelt.
§. 31. Deutschland unter den fränkischen oder
sali scheu Kaisern.
Konrad II. (1024—1039) stellte Ordnung und Sicher¬
heit im Lande wieder her, vereinigte das Königreich Burgund