21. Christian I.
(1586— 1591.)
Stcfer einzige von den neun Söhnen August's und Anna's
am Leben verbliebene war am 29. Oktober 1560 zu Dresden geboren
und ward am 9. Juli 1561 von seiner königlichen Großmutter mit
nach Dänemark genommen, am 8. Aug. 1563 aber wieder nach
Dresden gebracht, worauf er unter der Aufsicht seiner Mutter ziem¬
lich streng erzogen wurde, daher ihm auch später ein stilles und nicht
leicht zugängliches Wesen eigen blieb. Frühzeitig erhielt er Unterricht
im Latein, in der Geschichte und in der Rechtskunde, doch zeigte er
weniger hervorstechende Geistesgaben, wie er denn auch schwächlichen
Leibes war.
Am 25. April 1582 wurde zu Dresden seine Vermählung mit
der branden burgischen Prinzessin Sophie, Tochter des Kurfürsten
Johann Georg, unter Anstellung eines großen Landschießens ge¬
feiert. — Bereits im vorhergehenden Jahre war der mündig gewordene
Prinz Christian von seinem alternden Vater mit dem Vorsitze im
Landcscollegium betraut worden. Im I. 1584 erhielt er einen noch
größeren Antheil an den Staatsgeschäften, indem ihn der Vater zum
Mitregenten ernannte, und dabei ihm fünf Geheimräthe als Rath-
gebcr und Gehülfen zur Seite stellte.
Acht Tage nach des Vaters Begräbniß, am 21. März 1586, nahm
Kurfürst Christian zu Dresden und darauf auch in den übrigen