wandten, und in die Reihen des Phrrhos einbrachen. Dadurch verlor dieser
die Schlacht völlig; die meisten seiner Leute wurden erschlagen; sein Lager
fiel den Römern in die Hände, und diese lernten daraus erst ein Lager ordent¬
lich befestigen. Phrrhos ging mit den Trümmern seines Heeres eilig nach
Epeiros zurück, und fand bald darauf in Griechenland seinen Tod.
Noch muß hier Manius Curius Dentatus genannt werden, der
den Phrrhos in jener dritten Schlacht besiegt hatte. Er ist an Genügsamkeit
und Rechtschaffenheit dem Cincinnat und Fabricius an die Seite zu setzen. Als
er zum ersten Male Cónsul war, kamen Abgesandte der Samniter zu ihm, die
ihn baten, den Frieden zwischen ihnen und Rom zu vermitteln, und ihm deshalb
bedeutende Geschenke anboten. Sie fanden ihn gerade am Herde sitzen, und
sich ein Gericht Rüben kochen. Er wies ihre Geschenke gleichgültig ab, und
sagte: „Der so wenig bedarf, wie ich, braucht nicht so vieles Geld. Ich will
lieber über reiche Leute herrschen, als selbst reich sein." — Jetzt hielt er nach der
Besiegung des Phrrhos einen feierlichen Triumph, bei welchem vier gefangene
Elephanten, die ersten, die man in Rom sah, aufgesührt wurden.
Die Tarentiner kamen noch ziemlich gut weg. Die Römer behielten sich
die Oberhoheit vor, und ließen ihnen, damit sie sich nicht an die Karthager
anschließen möchten, ihre Freiheit; aber die übrigen Völker Unter-Italiens mu߬
ten sich unterwerfen, und so wurde die U n t e r w e r f u u g v o n ganz Mittel-
und Unter-Italien vollendet.
21. Die beiden ersten punischen Kriege. — Regulus. — Hannibal
und Scipio.
(Veranlassung zum ersten punischen Kriege 264—241. Mamertiner in Syrakus. Erobe¬
rung von Agrigevt. Seeschlacht bei Mylä. Duilius. Seeschlacht bei Eknomos. Atti-
lins Regulus in Afrika. Sieg des Cäcilius Metellus bei Panormos. Seesieg des
Luctatius Catulus bei den ägatischen Inseln 242. Zweiter punischer Krieg 218—201.
Hannibals Siege am Tieinus, an der Trebia und. am trasimenischen See. Qu. Fabins
Maximus Cunctator. Schlacht bei Cannä 216 Claudius Marcellus in Syrakus. Archi-
medes. Untergang des Asdrubal bei Sena Gallica gm Metanrns. P. Corn. Scipio in
Afrika. Syphax, Masinissa und Sophonisbe. Schlacht bei Zama 202. — Bündniß
Hannibals mit Philipp III. von Makedonien und Antiochos dem Großen von Syrien.
Phokion. Achäischer Bund. Ptzilopömen. Erster makedonischer Krieg 200 —197. Des
Quinctiuö Ftamininus Sieg bei Kynoskephalä. — Krieg mit Antiochos dem Großen.
Schlacht bei Magnesia am Sipylos 190. — Tod des Hannibal und des P. Corn.
Scipio 183. — Zweiter makedonischer Krieg 172—168 gegen Perseus. Sieg des Aemi-
lins Paulus bei Pydna 168. Makedonien eine römische Provinz.)
Bis jetzt hatten die Römer nur mit den Völkern Italiens gekämpft. Da¬
bei hatte es "nicht viel zu erbeuten gegeben, und es herrschte also noch in Rom
eine große Einfachheit. Man hatte nicht einmal Silbergeld, sondern bediente
sich des Kupfers. Jenes wurde erst nach dem Kriege mit Phrrhos eingeführt.
— Aber von nun an wurden die Römer nach und nach auch den auswärtigen
Völkern bekannt. Die Karthager hatten schon früher mit ihnen Handelsbünd¬
nisse geschlossen, und der König von Aeghpten ließ ihnen zu ihrem Siege über
Phrrhos Glück wünschen.
Das erste auswärtige Volk, mit welchem sie in feindliche Berührung
kamen, waren die Karthager. Es ist schon gesagt worden, daß die Phönicier