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Land das glückliche Arabien genannt hat. In diesem Lande wohnten die
Araber, ein munteres, thätiges, geistreiches Volk. Ihr ausgebreiteter Handel
hatte ihnen mancherlei Kenntnisse verschafft; die Lage und Art ihres Landes
hatte sie von andern Nationen abgesondert erhalten und ihnen Eigenthümlich-
keit und Unabhängigkeit bewahrt, namentlich aber waren die nomadischen Be¬
wohner der inneren Wüste, die Beduinen, abgehärtet und freiheitliebend. Alle
waren tapfer, edelmüthig, und zeichneten sich durch eine sehr glückliche Fas¬
sungskraft aus, so daß zu der Zeit, als das Abendland noch in tiefer Un¬
wissenheit lag, in Arabien schon gute Dichter, geschickte Aerzte und tiefsinnige
Mathematiker gefunden wurden. In Mekka hatten sie einen ihnen sehr heiligen
Tempel, die Kaaba, in welchem ein altes Heiligthum, ein schwarzer Stein,
und die Götzenbilder der verschiedenen Stämme des Landes standen. Doch
war durch die unter ihnen wohnenden Juden und Christen die Lehre von Einem
Gotte und einer geosfenbarten Religion schon bekannt worden.
Unter diesem Volke trat zu Anfänge des siebenten Jahrhunderts ein
Mann auf, der dazu bestimmt schien, große Bewegungen im Morgen- und
Abendlande hervorzubringen. Das war Ab ul Casem Muhamed oder
Mohammed. Er war um das Jahr 569 in Mekka geboren. Sein durch
Schönheit und Tugend ausgezeichneter Vater hieß Abdallah, seine Mutter
Amöna, und der Stamm, zu dem er gehörte, war der Stamm Koreisch,
aus dem die Beherrscher Mekka's und die Beschützer der heiligen Kaaba ge¬
wählt wurden; die Familie hieß Haschem. Muhamed war kaum 2 Jahre alt,
da starb schon sein Vater, und hinterließ nur 5 Kameele und eine alte Scla-
vin; auch die Mutter lebte nicht lange. Nun nahm sein Großvater (Abu el
Motalleb) den sechsjährigen Knaben zu sich, und als er 9 Jahre alt war,
erzog ihn sein Oheim Abu-Taleb, ein thätiger Kaufmann, der ihn auf seinen
weiten Handelsreisen mitnahm. Indessen wuchs der Knabe zu einem herrlichen
Jüngling heran. Das Feuer seiner schwarzen Augen, seine schöne, edle Hal¬
tung, sein kräftiger Wuchs zogen Aller Äugen auf sich, und ließen den künftigen
Herrscher ahnen. Dazu hatte ihm die Natur eine große Kraft der Beredt-
samkeit gegeben. Keiner konnte seinen Worten widerstehen, wenn er mit Be¬
geisterung sprach. Auf seinen Reisen beobachtete er Länder und Völker mit
großer Aufmerksamkeit; über Alles, was er sah, dachte er nach, und so konnte
es nicht fehlen, daß sein Geist Riesenschritte machte. Er hatte sich der Hand¬
lung gewidmet, und führte von seinem fünfundzwanzigsten bis vierzigsten Jahre
die Geschäfte einer reichen Wittwe, der Chadidschck, mit solcher Thätigkeit,
daß sie ihn endlich heirathete, wodurch er ein reicher Mann wurde. Äber die
Bequemlichkeit des Lebens konnte seinen feurigen Geist nicht befriedigen. Wenn
er mit großen Karawanen' aus den Handelsstraßen hinzog, und die redseligen
Reisegefährten schwatzten oder fröhliche Lieder sangen, ritt er schweigend, in
Abkömmling dieses Baums 1720 nach der westindischen Insel Martinique, wo er sich
bald unendlich vermehrte, so daß nun Westindien den meisten Kaffee liefert, obgleich der
arabische oder levantische mehr geschätzt wird. Von 1750 ungefähr an wurde der Kasiee,
weil er nun wohlfeiler geworden war, immer allgemeiner, und verdrängte endlich alle
andere Getränke, die man zum Frühstücke genossen hatte, Mehl-, Grütz-, Biersup¬
pen u. dergl.; ob zum Schaden oder Vortheil der Gesundheit, mögen die Aerzte ent¬
scheiden.