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25>ter Januar.
1605. Zwei Meuchelmörder, die Kurfürst
Christian II. nach dem ieben trachteten, zu
Dresden hingerichtet.
Christian I I. liebte die Auerhahn-Balz und
besuchte deshalb oft die Gegend von Gräfenhain-
chen. Fast"aber wäre es hier um ihn geschehen
gewesen. Den 28. April 1624, in der Mor¬
gendämmerung, als er, mit seinem Bruder, Jo¬
hann Georg und starkem Iagdgefolge, nicht weit
vom Dorfe Iudenberg, dem Gehölze sich nähert,
wird nach ihm, doch zum Glück fehl, geschossen
-— von wem? bemerkte man im ersten Schreck
nicht. Doch entdeckte man den Thäter in einem»
Anhaltischen Dorfe. Er nannte sich Michael
Heinrich, gebürtig von Magdeburg und zeigte
unter andern auch einen gewissen Hans Wen¬
zel, aus Bitterfeld, als Helfershelfer an. Je¬
ner ward lebendig geviertheilt, dieser mit glühen¬
den Zangen geknippen und von unten auf ge¬
rädert.
Im Verhör und bis auf den lezten Hauch
blieb Michael dabei, daß der Kanzler, Laur. Bie¬
dermann und der Oberstlieut. Heinrich v. D ü -
n a u, beide in Anhaltischen Diensten, ihn gegen
2oo Fl. zu dem Fürstenmord gedungen, die Flin¬
te dazu geliehen, auch ihm 8 Fl. abschläglich be¬
zahlt hätten.
Natürlich verlangte der Kurfürst die Auslie¬
ferung der vorgeblichenMordanstlfter gegensichres
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