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Zter Februar.
1733« Friedrich August II. empfängt
die Nachricht von seines Vaters Tode und
tritt, als Kurfürst, die Regierung an.
Erbprinz und der Regent — zwi¬
schen beiden ist gewöhnlich eine Kluft befestigt,
wie zwischen Gehorchen und Befehlen —
Zusehen und Handeln.
Heute vor 76 Jahren begann Friedrich Au¬
gusts II. R e g e n L e n l è b e n. Erinnerungen aus
seiner Prinzenbiographie sollen uns des¬
halb diesmal beschäftigen.
Friedrich August II. (geb. den 7.Oct.
1696) der einzige Prinz Friedrich Augusts I.,
genoß in den Kinderiahren wenig der Mutter,
noch weniger des Vaters Umgang. Schon bei
seiner Geburt war leztrer nicht in Dresden, son¬
dern, des Türkenkriegs wegen, in Wien. Dann
aber beschäftigten Kriege und Reisen ihn so sehr,
daß er nur selten den Prinzen sehen konnte. Die
Koniginn, seine Mutter, zog sich, eben deshalb,
indie Einsamkeit zurück (S. 80.). Der Prinz
ward also meist unter den Augen seiner Großmut¬
ter, der Dänischen Prinz. Anne Sophie, Wittwe Jo¬
hann Georgs III., und seines Obersthofmeisters
Alexander v. Milt iz, eines Mannes, von viel¬
seitiger moralischer, religiöser und literarischer
Bildung, erzogen.
Den