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Fasten seines Kleides und tödet das Pferd auf der
Stelle.
Im Dez. 1725 reifete der Prinz nach War.
schau, wo er vor seiner Rückreise nach Dresden
(28-Aug. 1726) vom PapsiBenediktXiV. einen
geweihten Hut und Degen empfing, der noch im
grünen Gewölbe aufbewahrt wird. Der Kardi-
nal Miaskowsky überreichte ihm dieses Geschenk
in der Iohanniskirche mit groser Feierlichkeit.
Die übrigen Jahre, bis zum Antritt der Re¬
gierung, verlebte der Prinz meist mit kleinen Rei-
sen, Jagden u. dgl. Sobald der Page, v. Mar¬
schall, das Ableben des Königs in Dresden be¬
richtete, (zter Febr. 17z;) wurden alle Thore
geschlossen. Der Prinz lies sich als Kurfür¬
sten von den Ministern, Abends um 5 Uhr, den
Eid der Treue ablegen. Die Huldigungen der
Städte geschahen erst nach und nach bis zum De¬
zember 17z 3. Seiner Abkunft zufolge nahm er
den Titel: Königliche Hoheit an, den ihm
aber die andern Kurfürsten streitig machten, bis
auch er (d. 5ten Oct. 1733) zum König von
Pohlen ernannt ward.
Glücklich, fast nur der Freude, hatte Au¬
gust II. als Prinz gelebt. Der Thron, in der
Regel von Sorgen und Beschwerden umlagert,
wovon der Unterthan, weil er zu fern davon lebt,
freilich nur selten Begriffe hat — der Thron
schuf August II. gewis eben so viel Sorgen, als
einst seinem königlichen Vater. Die Kriegsiahre
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