Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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st» Februar. 
H57« t Konrad der Grose. 
^)n\tt vor 652 Jahren starb der ächte Stamm¬ 
vater unsrer vaterländischen Regenten, Konrad 
derGrosc, MarkgrafvonMeissen,aus dem ural¬ 
ten Grafcnhause Wett in. Seit ihm ist die Mark 
Meissen, mit allen Rechten und Nuzungen, als erb¬ 
liche sRe ichs le h n, bei seiner Familie, ohne Wi¬ 
derspruch des Kaisers, geblieben. Einige Haupt- 
züge aus seiner Biographie sollen sein Andenken 
erneuern. 
Durch die Gitterfenster des Burgverlieses 
dämmerte Konradcn der erste Hofnungsstral zur 
Regententvürde. Schon seit Jahr und Tag sas 
er nämlich im Bergschlosse Kirchberg bei Jena an 
der Saale gefangen, wohin ihn sein Vetter, Mrkgr. 
Heinrich II. Graf von Eilenburg, mit dem er in 
Fehde lebte, als Ueberwundnen hatte bringen las¬ 
sen. Im sogenannten Fuchsthurm, dem einzi¬ 
gen Ueberrest iener Burg, mußte er sogar, wie 
die Annalisten erzählen, in einem eisernen Bet¬ 
te schlafen. Einsam schmachtete der lebhafte, 
feurige Konrad hier, ohne Hofnung zur Freiheit, 
als er auf einmal an seinen Wächtern und dem 
übrigen Burggesinde einen ungewöhnlichen Trüb¬ 
sinn bemerkte. Daraus folgerte er denn, und 
zwar nicht unrichtig, des Markgrafen Tod, den 
man ihm vor der Hand noch verschweigen wollte, 
nun aber entdecken mußte. Verheißungen und 
Birten öfneten ihm bald das Gefängnis. Kaum 
frei,
	        
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