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Männern ihre Einrichtung verdankte, hatte da¬
mals zu Lehrern Dabercusius, Adam Siber, Hiob
Magdeburg und Georg Fabricius, lauter Na¬
men, die in der Schulengeschichte unsers Vater¬
landes unvergeßlich sind. 1540 mußte Rivius
den Prinzen August und einen iungen Gr. Jo¬
hann von Mannsfeld, Mit ansehnlicher Be¬
soldung, als Hofmeister auf die Universität nach
Leipzig begleiten. Er hatte also gewis nicht we¬
nig Theil an den segenreichen Einrichtungen, die
August nachher als Kurfürst im Vaterlande traf.
Nach vollendeten Studien seiner vornehmen Zög¬
linge wählte Rivius Meissen zum Aufent¬
haltsorte, wo er nun blos sich und den Wissen¬
schaften lebte, auch seine meisten Bücher schrieb.
Bei Einrichtung der Fürstenschulen 154z zog Mo-
riz, nächst Miltiz und Kommerstadt, auch ihn be¬
sonders zu Rache, weshalb er nachher zum In¬
spektor der Meisner Fürstenschule ernannt wurde.
1544 übertrug ihm Moriz sogar die Aufsicht
über die andern zwei Fürstenfchulen und machte
ihn auch zum Beisitzer des, damals zu Meissen ge¬
stifteten, Konsistoriums.
Rivius war ein eben fo rechtschaffener als ge¬
lehrter Mann. Zu seinen Verdiensten um das
Sächsische Schulwesen gehört vorzüglich, daß er
den fast erstorbenen Sinn für die griechifche und
lateinische Sprache wieder weckte und die ganz
vernachlässigte Worterklärung einführte. Aus¬
ser den philologischen waren ihm auch die schö¬
nen Wissenschaften nicht fremd. Er fertigte selbst
vor-