Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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1441 eme Interims - Regierung, welcher aber 
Siegmund seine Zustimmung durchaus nicht gab. 
Dies veranlaßte neue ärgerliche Auftritte und 
endlich gar Rebellion. Siegmund hatte namlrch 
am Ostertage Messe gelesen und dabei gegen das 
Volk sich bitter beschwert über das Unrecht, wel¬ 
ches er nun schon über Jahr und Tag leiden müs¬ 
sen. Als er aus der Kirche geht, umgeben von 
einigen Domherren, die mit ihm sprechen, glaubt 
man, er sei gefangen. Sogleich ertönt die Sturm¬ 
glocke, das Volk wüthet gegen die Domherren, 
welche in der Angst in die Kirche flüchten und nur 
mit Mühe kann Siegmund, in Verbindung mit 
dem Rathe, die Ruhe wiederherstellen. 
- Dies gab ersterm neue Hofnung, sich in sei. 
ner Würde zu behaupten. Ja er lies sogar den 
Mainzer Weihbischof, welcher gekommen war, an 
seiner Stelle, das Hochamt zum grünen Donner¬ 
stage zu halten, auf einem Spazierritt, gefangen 
nehmen und nach Kizingen führen. 
Als man aber endlich dem Kaiser Friedrich 
HI. und dem Reichstage zu Frankfurt die ganze 
Sache zur Entscheidung übertrug, erfolgte, weil 
der Kaiser merkte, daß selbst Siegmunds Brüder 
gegen ihn gestimmt waren, den 14. August 1442 
der Ausspruch: daß Siegmund mit einer Woh¬ 
nung in Würzburg, mit einem Jahrgeld von 2000 
Fl. und mit dem Titel eines Bischofs von Alexan¬ 
drien sich begnügen, der Domherr, Gottfried 
Schenk v. Limburg aber in seinem Namen das 
Bisthum regieren solle. Bald nachher wart» 
S-egmund vom Papst Eugen völlig abgesezt. 
Sig-
	        
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