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18(tc Marz.
14Z1. Die Hussiten zu Lauban.
88as die Schweden im 17tot, das waren die
Hussiten im i5ten Jahrhundert. Wohin sie ka¬
men, galt es nur Raub, Mord, Brand und
Greuel aller Art. Das bezeugen die Chroniken
der Städte.
Schon im Mai 1427 hatten diese Barbaren
unter andern auch Lauban fürchterlich heimge-
sucht, das in die Kirche geflüchtete Volk ermor-
det, den Prediger von der Kanzel geschleifet,
zwischen vier Pferde zum Zerreissen gebunden,
Kinder auf den Armen der Aeltern ermordet rc.
14g! erschienen sie wieder in der Oberlausitz, und
zwar den i6ten Marz vor dem Mönchskloster zu
Lauban, welches zwei Tage feindlich belagert
und den i8ten erobert wurde. Im Kreuzgange
und in einem Gewölbe über dem Klosierthore
hatte viel Volk aus der Stadt Schuß gesucht.
Man hieb es nieder. Dem Gardian, Pater
Grone, schlug man vor dem Hochaltäre den
Kopf ab. Von Leichnamen, Mobilien, Holz
und Stroh thürmte man einen Scheiterhaufen
und steckte damit das Kloster in Brand.
Die Stadt vertheidigte Ritter Bernhard
von Uechtriz auf Steinkirch. Ausser Stande
endlich, sie gegen Uibermacht langer zu schützen,
flüchtete er mit den Seinen auf den sogenannten
Brüderthurm, mußte aber bald sich ergeben.
1 Denn