Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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Schlachten bei Prag, Wimpfen rc. vortheilhaft 
aus. In der Prager Schlacht (1620) riß ihm 
eine Stückkugel den Helm vom Kopfe, — ein 
Pistolenschuß traf seinen Panzer und verfolgenden 
Kosaken entkam er nur durch die Schnelligkeit 
feines Pferdes. 
In der Schlacht bei Stadt-Loo im Münster- 
schen (6 Aug. 162z) gerieth er in kaiserliche Ge¬ 
fangenschaft. 
Ein Schuß durch den rechten Arm in den Leib 
stürzte ihn vom Pferde. Kraft- und bewußtlos 
fand man ihn unter den Toden. Tilly selbst 
nahm seiner sich an und ließ ihn nach Münster 
bringen. Binnen 3 Monaten war er wieder ge¬ 
sund, aber nicht frei. Der österreichische Gene¬ 
rallieutenant Jllo schaffte ihn, nebst feinem, gleich¬ 
falls gefangenen Vetter, Friedrich von Altenburg, 
nach Neustadt in Steiermark, wo sie, als Prote¬ 
stanten, anfänglich sehr hart behandelt wurden. 
Allein Herzog Wilhelm machte sich, wie man 
sagt, durch geschickte Drechseleien (wie gut, 
wenn auch Prinzen Handarbeiten ler¬ 
nen!!!) so beliebt bet der Kaiserinn, daß er erst 
«in leidlicheres Gefängnis, dann Erlösung (4 
Jan. 1625) sich bewirkte. 
Uebrigens baten auch beide Prinzen den Welt-' 
Priester des Orts, daß er seinen geistlichen Herrn, 
den Kardinal Melchior Klößel in Rom zu Für- 
- bitten beim Kaiser stimmen möchte. Jener aber 
scheint nicht viel gethan zu haben. Doch verord¬ 
net
	        
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