Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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(d-s Kreuz nicht zu tragen, Messe nicht eher zu 
halten) bis er wieder käme. 
Der Burgfrieden auf dem Altenberge ward 
bald erstürmt, von Salza gefangen genommen, 
in Ketten gelegt und mit feinen Lanzknechten nach 
Reinhardsbrunn geschast. Hier lies, nun Lud¬ 
wig die heilige Prozession halten, den gefangnen 
Ritter vorangehen und ihn wahrend der Messe 
auf einem erhabnen Orte zur Schau stehen, in¬ 
des der Kantor: Herr, du hast erniedrigt und 
gedemüthigt den Herrn von Salza als einen ver¬ 
wundeten Mann rc. anstimmte und das Chor pas¬ 
send antwortete. 
Nach der Messe wurden einige von Salzas 
Leuten, die ihn zu dem Frevel verleitet halten, 
geköpft. Der Ritter aber mußte „ewiclichin 
vorswerin" (eidlich geloben) nie wieder das Klo¬ 
stergebiet zu betreten. Die Eisenacher zerstörten 
den Burgfrieden gaben Steine und Holz den 
Mönchen preis. 
Bisher hatte Ludwig, wenn er als Schirm¬ 
voigt zu Reinhardsdrunn einsprach, selbst Kü¬ 
chen- und Kellerbedürfnisse mitgebracht und zwar 
oft so reichlich, daß dje Mönche von dewübrigen 
Brosamen viele Tage ihre Tafel versehen konnten. 
Diesmal war es unterblieben. Das Kloster 
bewirthete also den Landgrafen, der aber seinem 
Kammermeister alles von Heller zu Pfennig zu be- 
richligen befahl. Die Mönche weigerten sich deß.. 
Der Abt sagte: „ diese ding seyen geschehen vmb 
des
	        
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