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(d-s Kreuz nicht zu tragen, Messe nicht eher zu
halten) bis er wieder käme.
Der Burgfrieden auf dem Altenberge ward
bald erstürmt, von Salza gefangen genommen,
in Ketten gelegt und mit feinen Lanzknechten nach
Reinhardsbrunn geschast. Hier lies, nun Lud¬
wig die heilige Prozession halten, den gefangnen
Ritter vorangehen und ihn wahrend der Messe
auf einem erhabnen Orte zur Schau stehen, in¬
des der Kantor: Herr, du hast erniedrigt und
gedemüthigt den Herrn von Salza als einen ver¬
wundeten Mann rc. anstimmte und das Chor pas¬
send antwortete.
Nach der Messe wurden einige von Salzas
Leuten, die ihn zu dem Frevel verleitet halten,
geköpft. Der Ritter aber mußte „ewiclichin
vorswerin" (eidlich geloben) nie wieder das Klo¬
stergebiet zu betreten. Die Eisenacher zerstörten
den Burgfrieden gaben Steine und Holz den
Mönchen preis.
Bisher hatte Ludwig, wenn er als Schirm¬
voigt zu Reinhardsdrunn einsprach, selbst Kü¬
chen- und Kellerbedürfnisse mitgebracht und zwar
oft so reichlich, daß dje Mönche von dewübrigen
Brosamen viele Tage ihre Tafel versehen konnten.
Diesmal war es unterblieben. Das Kloster
bewirthete also den Landgrafen, der aber seinem
Kammermeister alles von Heller zu Pfennig zu be-
richligen befahl. Die Mönche weigerten sich deß..
Der Abt sagte: „ diese ding seyen geschehen vmb
des