Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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zwar nicht, denn Luitgarde blieb ihrem Verlob¬ 
ten treu. Doch haßte deshalb nicht minder Graf 
Luther den wortbrüchigen Eckard, und bot ietzt 
alles auf, besten Absichten auf die Kaiserkrone zu 
vereiteln. Ja er verband sich sogar eidlich mit 
den meisten der anwesenden Fürsten, die Kaiser- 
Wahl erst auf einer Standevcrsammlung zu Wer- 
la vorzunehmen. 
Alle waren damit zufrieden, nurCckard nicht, 
der es wohl merkte, daß man ihn von der Wahl 
ausfchsiesscn wollte. Darüber kam cs zu harten 
Worten zwischen ihm und Graf Lurhcrn. 
Indes ward die Fürstenlammlung gehalten 
und — Herzog Heinrich von Vaiern zum Kaiser 
gewählt. Mit allem Schein von Gelassenheit 
vernahm Eckgrd, der sich auÄ zu Werla, nur 
nicht in der Fürstenversammlung befand, die 
Nachricht von Heinrichs Wahl; weniger gelassen 
aber ertrug er es, daß des Kaisers Nichten, die 
Prinzessinnen Adelheid und Sophie, von einem 
Gastmale ihn ausschlossen, wozu sie, am Abend 
des Wahltages, die meisten der anwesenden Für¬ 
sten geladen hatten. 
Auch Eckard stellte ungebeten mit einigen 
Freunden beim Gastmal sich ein, nahm die Ober- 
stelle an der Tafel und betrug sich so, als habe 
man nur seinetwegen das Fest angestellt. 
Was gewann er aber damit — nichts als 
Erbitterung und doch hoffte er die Kaiserwahl 
rück-
	        
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