Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

kurz darauf zum Geh. Kabinets- Minister. Die 
Tapferkeit und Klugheit, womit er sich in den 
Vorfällen bei Gadebufch, wo, wie er selbst schreibt, 
„Generale recht als Capitaine fechten mußten" 
ferner in den Gefechten bei Tönningen und Stral¬ 
sund benahm, verfchaften ihm von Rusland den 
Andreaserden, von seinem Könige aber die Stelle 
eines Generalfeldzeugmeisters, Generalkomman- 
danken der königl. Garden in Sachsen und Kron- 
Feldzeugmeisters in Pohlen, worüber man dort 
laut murrte. 
Deshalb ward es ihm nicht wenig schwer, 
Pohlens innere Unruhen zu dämpfen. Die Kon- 
föderieren (gegen den König Verbündeten) misver- 
gnügt über die sächsischen Truppen in Pohlen (I. 
189) spotteten aller seiner Ermahnungsschrciben 
zur Eintracht, drohten „pohlnische Ketten" ihm 
anzulegen und über der Sachsen zerbrochene 
Halse einen Weg zur Freiheit sich zu bahnen; 
auch schnitten sie ihm endlich die Kommunikation 
-.mit Warschau und dem Könige ab. 
Flemming, ohne Geld und Verhaltungsbe¬ 
fehle und doch des ernett, wie der andern höchst 
benöthigt, zum Abschluß eines Vergleichs mit 
mehrern Häuptern der Konföderirten zu Rawa, 
fuhr verkleidet, als Ordensgeistlicher, mit einem 
wirklichen Ordensbruder, in einem offenen Wa¬ 
gen , rmtten durch die Armee der Konföderirten 
nach Warschau (ig.Febr. 1716) und kehrte, mit 
Geld und Maasregeln versehen, auf dieselbe Art 
glücklich zu den Seinigen zurück. 
Als
	        
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