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Gefährten zu warnen. „Bob hat recht," dachte er. „Entweder er schlägt
den Stein zurecht, oder er schlägt ihn in Stücke; in jedem Falle wird
das Fenster sich wieder schließen lassen", und er spähte hinaus.
5. „Hallo!" Eine mächtige Welle schwankte heran. Schwarz hob
sick/s von unten empor, schwoll in die Höhe, bis ein dicker, weißer Schaum¬
strahl durch die Lücke der Plattform aufwärtssprang, während eine andre
Schaumwelle über die Brüstung schlug. Bob hatte sich auf seinen Schrei
hin erhoben und an der Brüstung festgekrallt, solange der Schwall dauerte;
jetzt hämmerte er wieder. „Hallo!" Noch einmal dieselbe Spülflut,
und wieder klang der Hammer in schweren Schlägen. „Hallo! Gott
sei uns gnädig!" Zwei ungeheure Wellengipfel stürmten von weitem
heran; der ganze Turm zuckte, als ihn der erste traf, und wie ein brachen
klang der Anschlag des Wassers. Bill hielt krampfhaft sein Fenster. Noch
ein brachen, näher und heller als zuvor, ein Schrei und ein schwerer
Schlag gegen die Turmwand; hoch über ihn ging die Flut hinweg, und
trotz seines Haltens strömte es flutend durch das Fenster herein. — Als
der Schwall sich diesmal verlaufen hatte, war draußen keine Brüstung
mehr zu sehen und auch kein Bob.
Bill hatte keinen andern Gedanken als die nächste Dienstpflicht.
Er versuchte, ob das Fenster sich einrenken ließe. Es gelang fast; die
Woge hatte den verletzten Stein und damit das Haupthindernis weg¬
gerissen. Da warf er einen raschen Blick auf die Wasser, sprang hinab
in die Wachtstube, ergriff Werkzeug und Stricke und war wieder oben,
ehe eine neue Hochwelle sein Werk mit völliger Vernichtung bedrohen
konnte. Mit einem Eisen drückte er den gehobenen Stahlstab nieder,
und dann gelang es ihm, das Fenster zu schließen und festzumachen.
„Noch zwei solcher Wellen," sprach er vor sich hin, „und der ganze Turm
geht in Stücke; aber was Menschenhand tun kann, soll geschehen, um das
Feuer zu retten." Er untersuchte die Lampe, putzte, was naß geworden
war, und dann schaute er zum ersten Male hinaus, bloß um zu schauen.
Der Sturm hatte sein Äußerstes getan, die Wellen gingen niedriger; aber
die Hälfte der Brüstung war verschwunden, ein breites Stück der Platt¬
form selbst war ausgebrochen, und Bob ...
Ein tiefes Grauen überkam ihn. Nicht vor der Gefahr, sondern
vor der leeren Stelle da draußen und vor der leeren Stelle in seinem
eigenen Willen. Denn jetzt fiel ihm wieder ein, was er hatte tun wollen.
Er schüttelte die Erinnerung gewaltsam ab; ihm war, als liefen seine
Gedanken gegen einen Abgrund, vor dem sie entsetzt zurückprallten. Das
Messer lag auf dem Boden; er gab ihm einen Stoß. Jetzt war es ihm recht,
daß der Regen noch gegen die Laterne peitschte. Er machte sich mehr
an dem verletzten Fenster zu schaffen, besichtigte die Reparatur, ver¬
besserte sie, arbeitete weiter an dem Stabwerk und fand neue Stellen,
wo er seine Hand zu Verbesserungen anlegen konnte. So brachte er die
Nacht hin, sich mit der Dienstpflicht übertäubend.
6. Als es hell wurde, löschte er die Lampe, zog die Notflagge, ging
hinunter und trat vor die Tür. Der Sturm war vorüber; die Wellen hatten