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erneuerte Empörungen zu entziehen; allein alle Versuche miß-
langen. Im Jahre 331, nach dem Sturze des Perserreiches,
wurde es von Alexander dem Großen erobert. Nach
dessen Tode fiel es einem seiner Feldherren, Ptolemäns, zu
(321), der es wieder zu einem unabhängigen Reiche erhob, bis
es später, unfähig, der Macht der Römer zu widerstehen, Pro¬
vinz des römischen Reiches wurde (30 vor Chr.).
Fortsetzung -er israelitischen Geschichte.
20. Moses (1500 vor Chr.).
In diesem merkwürdigen Lande und unter diesem merk¬
würdigen Volke lebten jetzt die Kinder Israels. Aber der gute
alte König, welcher den Joseph so hoch erhoben hatte, war be¬
reits gestorben; die folgenden Könige wollten nichts von Joseph
wissen. Die Menge fremden Volkes im Lande schreckte sie; das
Hirtenleben desselben, die eigenthümliche Religion, Alles war
ihnen ein Gräuel. Sie beschlossen daher', es zu unterdrücken.
Desnngeachtet vermehrte es sich außerordentlich. Da endlich
ließ ein König den grausamen Befehl ergehen, alle neugebornen
israelitischen Knäblein in den Nil zu werfen. Das ganze Land
ertönte von dem Wehgeschrei jammernder Väter und Mütter.
Es war eine fromme Mutter, die hatte ein wunderschönes
Kind. Sie verbarg es drei Monate lang, aber nun konnte
sie es nicht länger verbergen. Und sie flocht ein Körbchen ans
Binsen, legte das Knäblein hinein und setzte es in den Schilf,
an das Ufer des Nil. Vielleicht, dachte sie, schickt doch Gott
Jemanden., der sich über mein Kind erbarmet. Und siehe, es
kommt des Königes Tochter daher, findet das Körbchen mit
dem weinenden Kinde und wird dessen Retterin! Sie läßt es
bei sich am Hofe erziehen und nennt es Moses, d. i. aus dem
Wasser gerettet.
Weiteres Wcltgcsch. I. 24. Aufl.
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