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sei eine neue Sonne aufgegangen; möge der König leben ewig¬
lich, ein Vater und Hirt des bedrängten Volkes!" Gleich nach
der Krönung that Rudolf die ersten Schritte zur Wiederherstellung
der Königsmacht. Er vermählte seine Töchter Mathilde und
Agnes an die Herzoge Ludwig von Bayern und Albrecht von
Sachsen, wodurch zwei der mächtigsten Reichssürstcn ihm für
immer fest verbunden schienen. Nach außen hin suchte er sich
zunächst den Papst Gregor X. durch die ehrfurchtsvolle Form,
in welcher er ihm feine rechtmäßige Wahl anzeigte und alle Ehren
und Rechte der römischen Kirche zu schirmen versprach, für sich
zu gewinnen. Dies gelang ihm auch. Der Papst erkannte ihn
nicht nur an, sondern versprach auch, ihn zum Kaiser zu krönen.
Die versprochene Krönung ward jedoch durch den Tod des Papstes
aufgeschoben und kam gar nicht zu Stande.
Mit richtigem Blicke betrachtete der neue König nicht Ita¬
lien, sondern Deutschland als den Schauplatz seiner Thätigkeit.
Gleich sein erstes kräftiges Auftreten lieferte den Beweis, daß
die auf ihn geleitete Wahl eine glückliche war. Auf feinem
ersten Reichstage zu Nürnberg erklärte er nach dem Rathe der
Fürsten alles seit dem Tode Friedrichs II. während der Wirren
des unglückseligen Interregnums auf Kosten des Reiches Ge¬
schehene für nichtig und forderte die Güter und Lehen zurück,
welche seitdem in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war
hauptsächlich gegen Ottokar, den übermächtigen König von
Böhmen und Mähren gerichtet, der während des Interregnums
sich auch in den Besitz der österreichischen Länder gesetzt hatte.
Die Mark Desterreich war schon seit 975 an das baben-
b er gische Geschlecht gekommen, welches nach Erhebung desselben
zum Herzog thun: auch Steiermark durch Ankauf von dem
kinderlosen mit ihm verschwägerten Herzoge gewann. Nach dem
Erlöschen der Babenberger mit Friedrich d em S tr ei t b a reu
im Jahre 1246 erhob sich der österreichische Erbfolgekrieg. In
diesem kam Ottokar in Besitz von Oesterreich, entriß dann durch
einen großen Sieg über die Ungarn das von diesen besetzte