Full text: Erzählungen aus der römischen Geschichte

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Nun fehlt es zwar keineswegs an vortrefflichen nach Ritter-Hnmboldt'schen 
Grundsätzen verfaßten Werken, wie die größeren von Roon, Daniel, Kapp n. A., 
durch welche namentlich für diejenigen, welche die Geographie zu ihrem wissen- 
schaftlichen Studium machen, ausreichend gesorgt ist; aber Tausenden von 
Lehrern und Freunden der Geographie sind diese nicht zugänglich, und die 
besseren kleineren Werke dieser Art geben wohl die wichtigsten Resultate der 
Forschungen und die allgemeinen Gesetze, lassen dieselben aber, abgesehen von 
vereinzelten Andeutungen, nicht an und aus dem eoncreten Falle, der Er- 
scheinnng, sich so zu sagen vor den Augen entwickeln, wie es die Pädagogik 
fordert. Aber gerade hierin, in der möglichst anschaulichen und rationellen 
Darstellung der natürlichen EntWickelung, in der elementaren Darlegung des 
innigen Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung, Erscheinung und 
Gesetz, liegen die eigentlich geistbildenden Elemente, und daß ein Lehrbuch 
des geographischen Unterrichts in diesem Geiste geschrieben sei und überall 
den Weg der EntWickelung betrete, ist in unseren Tagen eine jedenfalls 
berechtigte und darum wiederholt laut gewordene Forderung*). 
Allerdings ist die Methode des geographischen Unterrichts i. A. längst 
endgültig festgestellt; aber von der Theorie zur praktischen Verwirklichung 
ist immer noch ein weiter Weg, und auch dem denkendsten und geübtesten 
Lehrer muß es vou Interesse sein, zu sehen, wie diese von Anderen erstrebt 
wird. Die Methode und ihr Erfolg sind aber selbst zum Theil durch Tiefe 
und Umfang des Studiums bedingt. Kann und soll nun auch ein Werk wie 
das vorliegende alle die auf dem Titel erwähuten rühmlichst bekannten Werke 
nicht überflüssig machen, so hofft es doch dieselben da, wo sie selbst nicht zu 
erlangen, einigermaßen zu ersetzen, sowie, da es zugleich alles zu einer 
möglichst präguanten und scharfen Charakteristik der verschiedenen Gebiete 
Unerläßliche zu geben sich bemüht, die zeitraubende und schwierige Arbeit 
des Sichtens und Auswählens des geeignetsten Stoffes aus den besseren 
„geographischen Bildern" zu ersparen. 
1) So in Nr. 18 der Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung 1874 von Fr. W. 
Pfeiffer.
	        
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