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Rom über Alba herrschen möge!" Zu gleicher Zeit stieß er
seinem Feinde, der kaum noch die Waffen halten konnte, das
Schwert in die Kehle, streckte ihn zu Boden und nahm ihm
seine Rüstung. — So wurde durch diesen Kampf Alba Longa
der Herrschaft der Römer unterworfen.
Horatius kehrte an der Spitze des Heeres, mit den Rü¬
stungen der erschlagenen Feinde geschmückt, nach Rom. Am
Capenischen Thore begegnete ihm seine Schwester, die mit
einem der Curiatier verlobt gewesen war. Als sie unter der
Beute ihres Bruders auch das Gewand erblickte, das sie für
ihren Bräutigam gewebt hatte, brach sie in laute Klagen und
Verwünschungen gegen ihren Bruder aus. Horatius gerieth
in Wuth und tödtete seine Schwester. Wegen dieser blutigen
That wurde er vor Gericht geladen und von den Richtern zuni
Tode verurtheilt. Nur die Bitten seines Vaters, der sich an
das Volk wandte, retteten den Schuldigen, und der König
strafte ihn blos dadurch, daß er ihn unter dem Schandjoch
hergehen ließ.
Die Albaner unter Mettus Fuffetius ertrugen die Abhän¬
gigkeit von Rom mit Unwillen. Um ihre Selbstständigkeit
wieder zu gewinnen, suchten sie den römischen König Tullus
in Krieg zu verwickeln und reizten die Stadt Fidcnä zum
Abfall von Rom. Den Fidenaten leisteten die Vcjenter Hülfe,
und die Albaner versprachen, im Augenblick der Schlacht zu
ihnen überzugehen. Als Tullus gegen die Fidenaten zu Felde
zog, entbot er auch die Albaner zum Heereszug. Das römische
Heer stellte er den Vejentern, das Albanische den Fidenaten
gegenüber. Aber Mettus Fuffetius zeigte sich im Kampfe un-
thätig und schwankend, indem er zu denen überzugehen gedachte,
auf deren Seite sich der Sieg neigen würde. So sahen denn
die Albaner ruhig zu, wie die Römer unter unaufhörlichem
Gefecht erst die Fidenaten, dann die Vejenter schlugen und
einen vollständigen Sieg errangen. Als Fuffetius dem siegrei¬
chen Tullus Glück wünschte, empfing ihn der König scheinbar
mit Güte und stellte sich, als habe er dessen treuloses Spiel
nicht gemerkt, bestellte aber beide Heere auf den folgenden Tag