Full text: Das Götterthum der Hellenen und Römer

74 
Herakles. 
los ein, der ihn freundlich bewillkommte und ihm ge, 
bratenes Fleisch vorsezle, welches Herakles lieber roh 
genossen hätte. Herakles wünschte Wein zu trinken, 
sein Wirth entschuldigte sich, ihm nicht damit dienen 
zu können, weil der vorhandene Wein den Kentau¬ 
ren gemeinschaftlich gehöre, ohne deren Willen er nicht 
darüber verfügen könne. Herakles ließ diese Ent- 
schuldiaung nicht gelten, und machte sich über den Wein 
her; die Kentauren drangen hierauf, Baumstämme und 
ungeheure Steine in den Händen, wüthend in die 
Höhle ein, Herakles verjagte sie mit Feuerbränden 
und Pfetlschüssen. Geängstiget suchten die Kentauren 
bet dem Chiron Schuz, Herakles schoß unter sie 
und hatte das Unalük, den Chiron zu verwunden. 
Die Wunde war tödlich, und doch konnte der unsterb¬ 
liche Chir o n nicht sterben, bis Zeus ihm die Unsterb, 
lichkeit nahm, und sie dem Prometheus verlieh. Po¬ 
seidon erbarmte sich endlich der Kentauren und verbarg 
sie; Herakles aber leistete dem Pholos, der auch 
in diesem Kampfe geblieben war, die lezte Pflicht und 
beerdigte ihn. Der Weinschlauch, den dir Kentauren 
von Dionysos erhalten hatten, sollte bis zu Hera¬ 
kles Ankunft aufbewahrt werden. 
Zur fünften Aufgabe mußte Herakles den Stall 
des A u g i a s reinigen, oder eigentlich wohl, die Sümpfe 
im Thale Tempe austroknen. Augia6, Fürst der 
Epeier, hatte einst bei einem Wettrennen, wo Ne- 
leus, Fürst der Pylier, einen Dreifuß als Preis 
gewonnen, aus Neid sich der Pferde des Ne leus be¬ 
mächtiget. Dieß verwikkelte ihn in einen Krieg, in 
welchem sein Heer geschlagen wurde. Herakles machte 
sich anheischig, den Stall in einem Tage zu reinigen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.