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Erster Zeitraum.
Von t>en ältesten Zeiten bis auf den Tod des
letzten heidnischen Königs Gorm d. Alten, 941.
§ i.
Die ältesten Einwohner des Nordens, die Cimbrer,
Teutonen, Gothen, Longobarden, Sachsen, Angeln
und Normänner.
Der Anfang der Dänischen Staatsgeschichte ist schwan¬
kend und mangelhaft und besteht aus zerstreuten, zumTheil
fabelhaften Nachrichten. Es wäre daher unnütz die ältesten
und unzuverlässigen Veränderungen und Begebenheiten mehr
als zu berühren.
Die ältesten und berühmtesten Einwohner des Nordens,
von welchen uns die Geschichte erzählt, waren die Cim¬
brer, Teutonen, Gothen, Longobarden, Sach¬
sen, Angeln und Normänner.— Die Cimbrer und
Teutonen, welche Jütland und die Herzogthümer Schles¬
wig und Holstein bewohnten, zogen ungefähr 150 Jahre
vor Christi Geburt, einer Überschwemmung der Westküste
ihres Vaterlandes wegen, aus demselben, verbandeu sich
mit mehreren Deutschen Völkern und droheten dem damals
mächtigsten Volke EuropenS, den Römern, mit einem Be¬
suche in Italien. Diese, nicht gewohnt sich beherrschen und
besiegen zu lassen, stellten sich ihnen mit furchtbarer Macht
entgegen, verloren aber 5 große Schlachten, waren indeß
endlich so glücklich die gefürchteten Fremdlinge durch ihren
klugen und tapfern Feldherrn Marius zu besiegen. —
Aber 300 Jahre spater zogen nordische Völker, unter dem
Namen der Gothen, aufs neue aus Dännemark und