Full text: Kurze Landeskunde von Palästina

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Anhang I: Der Auszug der Israeliten aus Ägypten 
erklären, wie die ganze Gemeinde von dort wieder nach dem 
weit im Nordwesten gelegenen Horma zurückgekommen sein 
sollte. 
Die Israeliten setzen nun ihren Zug nicht, wie anzunehmen 
wäre, in nördlicher Richtung fort, sondern schwenken, veranlaßt 
durch die jedenfalls dauernd drohende Haltung der das Gebirge 
Seir (östlich der Araba) bewohnenden edomitischen Stämme, 
nach Süden ab, um das Gesamtgebiet dieser Völkerschaft gänz- 
lich zu umgehen. In dieser Absicht verfolgte man „die Straße 
zum Schilfmeer" (H. Mos. 25; 5. Mos. 2, worunter die 
schon mehrfach erwähnte Talsenke der Araba zu verstehen ist, 
die man auf „dem ZVeg in der Steppe von (Llath und Lzeon- 
geber" (5. Mos. 2, s) hinabwanderte, hieraus ergibt sich, daß 
die Israeliten vom Berg Irjor zum zweitenmal nach Lzeon- 
geber und hierauf auch nach £fath am Ostufer des gleich- 
namigen Meerbusens gekommen sind. 
IDir entnehmen für die kartographische Wiedergabe hieraus 
das Folgende: 
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Rades ziehen 
die Israeliten nordostwärts zum Berge Hör, unter 
dem der heutige Dschebel Madtzra zu verstehen ist, 
und gelangen von hier durch die Talsenke der Araba 
südwärts ziehend zum zweitenmal nach Lzeongeber 
und hierauf nach cLlath am Ostufer des gleichnamigen 
Meerbusens. 
In der Gegend von (Lzeongeber und Llath war nun das 
Südende des östlichen Seirgebirges, des Wohnsitzes der ge- 
fürchteten Ldomiter, erreicht. In dem Bestreben, jetzt endlich 
das Gelobte Land zu betreten, umging man in lange Zeit be- 
anspruchendem Marsche (^. Mos. 2, \) das Südende des Ge- 
birges und wanderte „gegen Mitternacht" (5. Mos. 2, z), also 
nordwärts, wobei ohne Zweifel zur Umgehung des sonst schwer 
überschreitbaren Gebirges die noch heute bestehende und nörd- 
lich von Llath vorbeiziehende Straße benutzt wurde. 
Aus vorstehendem ergibt sich als letzter Punkt für die Dar¬ 
stellung des Zuges folgendes: 
Bei <Lzeongeber und <Llath war das Südende des 
von den gefürchteten Ldomitern bewohnten Seir- 
gebirges erreicht. Das Volk umzieht dieses „gegen 
Mitternacht", also nordwärts, um in der gleichen 
Richtung das Gelobte Land zu erreichen. 
Der N)eitermarsch vollzieht sich, dem Ostabhang des Ge- 
birges Seir folgend, in nördlicher Richtung, über Rastplätze, 
deren genaue Lage uns unbekannt oder doch sehr zweifelhaft 
ist, zum Bache Sared, der am Südende des Toten Meeres 
mündet, um von dort schließlich nach der Besiegung des Og
	        
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