54
Anhang I: Der Auszug der Israeliten aus Ägypten
erklären, wie die ganze Gemeinde von dort wieder nach dem
weit im Nordwesten gelegenen Horma zurückgekommen sein
sollte.
Die Israeliten setzen nun ihren Zug nicht, wie anzunehmen
wäre, in nördlicher Richtung fort, sondern schwenken, veranlaßt
durch die jedenfalls dauernd drohende Haltung der das Gebirge
Seir (östlich der Araba) bewohnenden edomitischen Stämme,
nach Süden ab, um das Gesamtgebiet dieser Völkerschaft gänz-
lich zu umgehen. In dieser Absicht verfolgte man „die Straße
zum Schilfmeer" (H. Mos. 25; 5. Mos. 2, worunter die
schon mehrfach erwähnte Talsenke der Araba zu verstehen ist,
die man auf „dem ZVeg in der Steppe von (Llath und Lzeon-
geber" (5. Mos. 2, s) hinabwanderte, hieraus ergibt sich, daß
die Israeliten vom Berg Irjor zum zweitenmal nach Lzeon-
geber und hierauf auch nach £fath am Ostufer des gleich-
namigen Meerbusens gekommen sind.
IDir entnehmen für die kartographische Wiedergabe hieraus
das Folgende:
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Rades ziehen
die Israeliten nordostwärts zum Berge Hör, unter
dem der heutige Dschebel Madtzra zu verstehen ist,
und gelangen von hier durch die Talsenke der Araba
südwärts ziehend zum zweitenmal nach Lzeongeber
und hierauf nach cLlath am Ostufer des gleichnamigen
Meerbusens.
In der Gegend von (Lzeongeber und Llath war nun das
Südende des östlichen Seirgebirges, des Wohnsitzes der ge-
fürchteten Ldomiter, erreicht. In dem Bestreben, jetzt endlich
das Gelobte Land zu betreten, umging man in lange Zeit be-
anspruchendem Marsche (^. Mos. 2, \) das Südende des Ge-
birges und wanderte „gegen Mitternacht" (5. Mos. 2, z), also
nordwärts, wobei ohne Zweifel zur Umgehung des sonst schwer
überschreitbaren Gebirges die noch heute bestehende und nörd-
lich von Llath vorbeiziehende Straße benutzt wurde.
Aus vorstehendem ergibt sich als letzter Punkt für die Dar¬
stellung des Zuges folgendes:
Bei <Lzeongeber und <Llath war das Südende des
von den gefürchteten Ldomitern bewohnten Seir-
gebirges erreicht. Das Volk umzieht dieses „gegen
Mitternacht", also nordwärts, um in der gleichen
Richtung das Gelobte Land zu erreichen.
Der N)eitermarsch vollzieht sich, dem Ostabhang des Ge-
birges Seir folgend, in nördlicher Richtung, über Rastplätze,
deren genaue Lage uns unbekannt oder doch sehr zweifelhaft
ist, zum Bache Sared, der am Südende des Toten Meeres
mündet, um von dort schließlich nach der Besiegung des Og